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# taz.de -- Streit um Stuttgart 21: Baustellen-Blockade geräumt
> Am Dienstagmorgen hielten 200 bis 300 Stuttgart 21-Gegner die Baustelle
> für das Grundwassermanagement besetzt. Bei der Auflösung der Blockade
> durch die Polizei ging es friedlich zu.
Bild: 30 bis 40 Personen wurden von der Polizei weggetragen.
STUTTGART dpa/afp | Die Polizei hat am Dienstag eine Blockade der Baustelle
für das Bahnprojekt Stuttgart 21 aufgelöst. Etwa 200 bis 300 Gegner hatten
nach Polizeiangaben am Morgen mehrere Fahrzeuge daran gehindert, auf die
Baustelle für das sogenannte Grundwassermanagement zu fahren. 30 bis 40
Blockierer wurden von den Beamten weggeführt oder weggetragen. Sie erwartet
eine Anzeige wegen Nötigung.
Die Polizei war mit mehreren hundert Kräften vor Ort. Ein Sprecher nannte
die halbstündige Auflösung der Blockade letztlich eine "besonnene und
gewaltfreie Aktion".
Die Arbeiten am Grundwassermanagement waren seit mehr als anderthalb
Monaten unterbrochen gewesen, nachdem es am 20. Juni bei Protesten zu
gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen war.
Die Bahn hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die weitgehend
ruhenden Arbeiten am Grundwassermanagement wieder anlaufen zu lassen. Die
Arbeiten waren unterbrochen worden, nachdem Demonstranten, die gegen das
Milliardenvorhaben sind, Rohrleitungen beschädigt hatten. Die Polizei hatte
deshalb angekündigt, die Baustelle schützen zu wollen.
Im Streit um Stuttgart 21 ist nach wie vor keine Annäherung in Sicht.
Schlichter Heiner Geißler schlug zuletzt vor, einen kombinierten Kopf- und
Tiefbahnhof zu bauen. Die Deutsche Bahn vergab allerdings bereits
Bauaufträge in Millionenhöhe für die geplante unterirdische
Durchgangsstation mit kilometerlangen Tunnelbauten. Die grün-rote
Landesregierung von Baden-Württemberg plant für den Herbst eine
Volksabstimmung.
## Bahn rechnet noch mal nach
Die Bahn rechnet nach Informationen der Financial Times Deutschland bei
Stuttgart 21 nochmal genau nach. Die "Kosten- und Risikosituation" werde
grundlegend aktualisiert, zitiert die Zeitung aus einem Brief von Bahn-Chef
Rüdiger Grube von Ende Juli an Ministerpräsident Winfried Kretschmann
(Grüne). Dieser habe Grube zu einem persönlichen Gespräch über die Kosten
für das Milliardenprojekt aufgefordert. Dieses sei nun auf September
verschoben.
Die derzeit gültige Kostenprognose für das gesamte Projekt liegt bei knapp
4,1 Milliarden Euro. Für mögliche Kostensteigerungen ist ein Deckel bei
4,526 Milliarden Euro vorgesehen. Der Ministerpräsident verlangt vom
Bahn-Chef eine Erklärung für weitere mögliche Risiken.
Grube habe sich in seinem Antwortschreiben vorbehalten, mit dem Land im
Fall von Kostensteigerungen zu sprechen - ohne "Vorfestlegung". Kretschmann
hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass sich das Land an Mehrkosten nicht
beteiligen werde.
Ein Bahn-Sprecher kommentierte die Aktualisierung der Kostenkalkulation auf
Anfrage der Zeitung: "Es ist selbstverständlich, dass wir unsere
Projektpartner regelmäßig informieren." Er betonte, es gehe um eine
Fortschreibung der bestehenden Kalkulation, deren Zusammenstellung für die
Projektpartner aber Zeit in Anspruch nehme.
9 Aug 2011
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Schwerpunkt Stuttgart 21
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