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# taz.de -- Bahnfahren wird ab Dezember teurer: Deutsche Bahn erhöht Fahrpreise
> "Es ist ein Skandal." Die Verbraucherschützer sind empört über die
> geplanten Preiserhöhungen der Deutsche Bahn. Der Fernverkehrstarif steigt
> um vier Prozent.
Bild: Ein teurer Spaß: Fahrkarten der Deutschen Bahn.
BERLIN taz | Die Bahn hebt ihre Fahrpreise im Nah- und Fernverkehr zum
Fahrplanwechsel am 11. Dezember deutlich an. Die Tickets auf langen
Strecken kosten danach im Durchschnitt 3,9 Prozent mehr als bisher. Auf
regionalen Verbindungen schlägt das Unternehmen 2,7 Prozent drauf. "Das ist
moderat", verteidigt der zuständige Vorstand Ulrich Homburg die
Entscheidung. Im vergangenen Jahr hatte die Bahn aufgrund der zahlreichen
Pannen erstmals seit 2002 auf eine Anhebung verzichtet.
Die Durchschnittswerte sagen wenig darüber aus, wie stark einzelne
Kundengruppen zur Kasse gebeten werden. Denn ein vollständiges Abbild der
neuen Preisstruktur wird der Bahn zufolge derzeit erarbeitet und erst im
Dezember veröffentlicht. Tickets für den Winterfahrplan können jedoch
bereits ab dem 18. Oktober gebucht werden. Für alle Bestellungen bis zum
Fahrplanwechsel gelten noch die alten Preise.
Bislang hat die Bahn nur wenige Preisbeispiele genannt. Besonders kräftig
langt der Konzern bei den Kunden zu, die ihre Plätze im Internet oder am
Automaten reservieren. Künftig erhebt die Bahn dafür eine einheitliche
Gebühr von vier Euro statt wie bisher von 2,50 Euro. Das ergibt einen
Aufschlag um satte 60 Prozent. Fahrgäste, die sich einen Sitzplatz im
Reisezentrum sichern, zahlen 50 Cent weniger als bisher.
Bei der Bahncard bleiben die Preise für Jugendliche und Inhaber der
Partnerkarte 25 stabil. Die Bahncard 25 verteuert sich um zwei auf 59 Euro,
die Bahncard 50 kostet künftig mit 240 Euro zehn Euro mehr. Für die
Partnerkarte verlangt das Unternehmen mit 122 Euro vier Euro mehr.
Bahnvorstand Homburg verteidigt die Preisanhebung mit gestiegenen Kosten.
Der Strompreis habe sich seit 2009 um mehr als zehn Prozent erhöht und die
Löhne und Gehälter der Bahnbeschäftigten seien seither um gut 5 Prozent
gestiegen.
Dagegen halten Verbraucherverbände die höheren Ticketkosten für nicht
gerechtfertigt. "Es ist ein Skandal, dass Fahrgäste mehr Geld für ein nicht
optimal funktionierendes Angebot zahlen müssen", sagt der Bahnexpertin des
Verkehrsclubs Deutschland (VCD), Heide Tischmann. Der Verband hält die
Erhöhung für überflüssig, weil das Unternehmen steigende Umsätze und
Fahrgastzahlen vermelden kann und die neu gewonnenen Kunden mit der
Preispolitik vergraulen könnte.
13 Oct 2011
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
## TAGS
Schwerpunkt Stuttgart 21
Schwerpunkt Stuttgart 21
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