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# taz.de -- Neue CD mit Daten gekauft: Steuerhinterziehern auf der Spur
> Tausende deutscher Steuersünder müssen zittern: Steuerfahnder haben
> erneut eine Daten-CD gekauft. Darauf: Details über Gelder einer Schweizer
> Großbank.
Bild: Die Auswertung der Steuer-Daten sei bereits weit fortgeschritten, sagen d…
BERLIN afp/rtr | Deutsche Steuerfahnder haben einem Zeitungsbericht zufolge
eine neue CD mit Daten tausender deutscher Steuerhinterzieher in der
Schweiz gekauft. Der Datensatz von einer Schweizer Großbank sei sehr groß,
berichtete die Frankfurter Rundschau am Donnerstag unter Berufung auf
informierte Kreise. Bislang sei der Kauf geheim gehalten worden, und
offenbar habe nicht einmal das Finanzinstitut den Datenklau bemerkt.
Mehrere Staatsanwaltschaften und Steuerfahnder bereiteten derzeit eine
konzertierte Aktion vor, berichtete die Zeitung weiter. Demnach sollen
demnächst parallel Durchsuchungen in mehreren Bundesländern stattfinden.
Allerdings sei unklar, inwieweit die Daten überhaupt noch verwertbar seien
- oder ob sie durch das am Donnerstag abgeschlossene Steuerabkommen
Deutschlands mit der Schweiz unbrauchbar würden. Laut Frankfurter Rundschau
betrachten die Ermittler die [1][Vereinbarung mit der Schweiz] deshalb mit
"Unverständnis".
Die Bundesrepublik und die Eidgenossenschaft hatten vereinbart, dass ab
2013 für alle Schweizer Bankguthaben deutscher Steuerpflichtiger eine
Abgeltungssteuer von 26,4 Prozent gilt. Die Banken sollen das Geld
einbehalten und an den deutschen Fiskus weiterleiten. Das soll anonym
geschehen, sodass die deutschen Behörden nicht erkennen können, wer hinter
der Steuerzahlung steckt. Die deutschen Finanzbehörden können laut der
Vereinbarung aber im Verdachtsfall bei den Schweizer Behörden nachfragen,
ob jemand dort ein Konto hält.
Mit Inkrafttreten der Vereinbarung wird auch eine pauschale Summe von zwei
Milliarden Schweizer Franken (1,9 Milliarden Euro) fällig, die die
Schweizer Banken der Bundesrepublik überweisen. Das Geld soll als
rückwirkende Besteuerung deutscher Bankguthaben in der Schweiz ab dem Jahr
2000 dienen. Steuersünder, die bislang unentdeckt blieben, gehen dadurch
straffrei aus.
Deutsche Ermittler sind mit Hilfe von angekauften Daten aus dem Ausland
schon vielen Steuerflüchtlingen auf die Schliche gekommen und haben dem
Fiskus zu Millioneneinnahmen verholfen. Bei der Schweiz war der Ankauf von
Steuer-CDs auf scharfe Kritik gestoßen.
11 Aug 2011
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[1] /Schaeubles-Steuerabkommen-mit-der-Schweiz/!75346/
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