# taz.de -- Wahlkampf in Berlin: Sarrazin-Verbot für pro Deutschland | |
> Erfolg für Thilo Sarrazin: Ein Gericht untersagte der | |
> rechtspopulistischen "Bürgerbewegung Pro Deutschland, mit dem Namen des | |
> Ex-Senators Wahlkampf zu machen. | |
Bild: Der Slogan "Wählen gehen für Thilos Thesen" verletzt Sarrazins Recht am… | |
BERLIN dapd/dpa | Die rechtspopulistische "Bürgerbewegung Pro Deutschland" | |
darf nicht mit dem Namen des Ex-Bundesbankmanagers und früheren Berliner | |
Finanzsenators Thilo Sarazin (SPD) werben. Das Landgericht Berlin | |
untersagte dies per einstweiliger Verfügung, wie ein Gerichtssprecher am | |
Donnerstag mitteilte. Der Slogan [1]["Wählen gehen für Thilos Thesen"] | |
verletze Sarrazins Recht am eigenen Namen, entschied das Landgericht Berlin | |
am Donnerstag auf Antrag des SPD-Politikers. | |
Die Kammer verbot der Partei, die betreffenden Plakate weiter im Wahlkampf | |
zu nutzen (Az. 27 O 468/11). Es gab damit einer Klage Sarrazins statt. Der | |
frühere Berliner Finanzsenator Sarazin hatte gegen die "Bürgerbewegung Pro | |
Deutschland" geklagt. Sarrazins Anwaltsbüro hatte vor einer Woche | |
verkündet, man wolle ein Verbot des Plakats durchsetzen. Die Entscheidung | |
des Landgerichts kann noch angefochten werden. | |
Sarazin vertrat in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" und in der | |
Debatte darüber umstrittene Thesen zur Integration von Zuwanderern, die | |
bundesweit Empörung auslösten. Unter Druck trat Sarrazin im Herbst | |
vergangenen Jahres als Bundesbankmanager zurück. Die SPD, die ihn zunächst | |
ausschließen wollte, gab ihre Pläne im Frühjahr 2011 auf. Sarrazin hatte | |
zuvor erklärt, dass er keine sozialdemokratischen Grundsätze verletzen oder | |
Migranten diskriminieren wolle. | |
Sarrazin hatte sich bereits im April erfolgreich juristisch dagegen | |
gewehrt, dass die rechtsextreme NPD mit seinem namentlich zitierten Satz | |
warb: "Ich möchte nicht, dass wir zu Fremden im eigenen Land werden." Vor | |
dem Landgericht erwirkte er dagegen eine einstweilige Verfügung. | |
Die Bewegung Pro Deutschland, die bei der Berliner Wahl am 18. September | |
antreten wird, rekrutiert sich unter anderen aus Mitgliedern der NPD und | |
weiterer rechter Parteien wie die Republikaner und die DVU. | |
11 Aug 2011 | |
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