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# taz.de -- Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland: Oft arm, aber selten arbeits…
> In Deutschland sind 9,1 Prozent der Jugendlichen erwerbslos. Das ist der
> drittbeste Wert in der EU. Allerdings tauchen nicht alle Jugendlichen in
> der Statistik auf.
Bild: Die Erwerbslosenquote bei Jugendlichen liegt in Deutschland bei 9,1 Proze…
BERLIN epd/taz | Die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist gering -
jedenfalls im EU-Vergleich. Im Juni waren in der Bundesrepublik 430.000
junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren erwerbslos, wie das
Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das waren 9,1 Prozent in
dieser Altersklasse. Damit belegt Deutschland EU-weit den drittbesten
Platz: Nur in den Niederlanden (7,1 Prozent) und in Österreich (8,2
Prozent) war die Quote geringer.
Die weitaus höchste Erwerbslosenquote hat Spanien, wo im Juni fast jeder
zweite Jugendliche (45,7 Prozent) erwerbslos war. Wenig Perspektiven haben
auch die jungen Menschen in Griechenland: Nach den verfügbaren aktuellen
Zahlen lag dort im März 2011 die Quote bei 38,5 Prozent. Im Gegensatz zu
den meisten anderen EU-Staaten liegt die Jugenderwerbslosigkeit in
Deutschland sogar unter dem Niveau, das vor der Wirtschaftskrise erreicht
wurde: Im April 2008 hatte in Deutschland die Erwerbslosenquote junger
Menschen 10,7 Prozent betragen.
Das Statistische Bundesamt misst die Erwerbslosenquote, weil sie
international vergleichbar ist. Sie hat jedoch den Nachteil, dass sie nicht
mit der Arbeitslosenquote der Bundesagentur für Arbeit identisch ist. Diese
beträgt für Jugendliche aktuell 11,2 Prozent - und liegt damit deutlich
höher als die Erwerbslosenquote der Gesamtbevölkerung. Der Grund: Als
erwerbslos gilt, wer überhaupt keinen Job hat. Laut Bundesagentur wird als
arbeitslos gezählt, wer weniger als 15 Stunden pro Woche arbeitet.
Zudem sagt die niedrige Erwerbslosenquote bei den Jugendlichen noch nichts
darüber aus, wie gut sie in der Gesellschaft integriert sind. Denn im April
2011 erhielten 866.000 Jugendliche Hartz IV - dies sind 9,5 Prozent aller
Jugendlichen in Deutschland. Wie eine Auswertung des Bremer Instituts für
Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) zeigt, ist die Armut
unter den Jugendlichen regional sehr unterschiedlich ausgeprägt. In Berlin
leben 21,1 Prozent in Familien mit Hartz-IV-Bezug, während es in Bayern nur
3,8 Prozent sind.
Nur die wenigsten der armen Jugendlichen tauchen allerdings in der
Arbeitslosenstatistik auf. Nur ein Fünftel der jugendlichen
Hartz-IV-Empfänger gelten als arbeitslos. Der große Rest befindet sich noch
auf der Schule oder in einer Ausbildung.
11 Aug 2011
## AUTOREN
Ulrike Herrmann
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