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# taz.de -- Belegschaft bleibt gelassen: Eon Ruhrgas könnte Netz verkaufen
> Eon Ruhrgas denkt offenbar über einen Gasnetzverkauf nach. Hintergrund
> sind laut Betriebsrätin aber nicht aktuelle Sparpläne, sondern der
> Kartellstreit mit der EU.
Bild: Kein Grund für "übermäßige Aufgeregtheit" bei der Eon-Belegschaftsver…
KÖLN taz | Spekuliert wird viel in diesen Tagen über Eon Ruhrgas. Nachdem
die Eon-Konzernführung Ende vergangener Woche Pläne für den Abbau von
insgesamt bis zu 11.000 Stellen veröffentlichte, steht nun nach
Medieninformationen eine Verkleinerung des Standorts Essen im Raum. Auch
mögliche Verkaufspläne für das Ferngasnetz von Ruhrgas wurden bekannt.
Nach Informationen der Zeitung Financial Times Deutschland denkt Eon über
den Verkauf der Gesellschaft Open Grid Europe nach. Die verwaltet etwa
12.000 Kilometer Gasleitungen in Deutschland und beschäftigt rund 1.800
Mitarbeiter. Der Konzern kommentierte die Information am Montag nicht.
Die Betriebsratsvorsitzende bei Eon Ruhrgas, Gabriele Gratz, möchte sie
zumindest nicht dementieren. Nur stünden im Hintergrund des "möglichen
Verkaufs" nicht die Sparpläne von Konzernchef Johannes Teyssen, sondern
"eher die Diskussion um die Nachteile durch die weitere Entflechtung des
Geschäfts". Die EU-Auflagen zur geschäftlichen Trennung von Gasproduktion
und -handel erschwerten den Austausch zwischen Ruhrgas und seiner Tochter.
"Die geschäftliche Situation von Open Grid Europe leidet unter der
Regulierung der Bundesnetzagentur", sagt Gratz.
## Belegschaft bleibt gelassen
Daher betrachte die Belegschaft einen möglichen Verkauf derzeit eher
gelassen. "Das ist kein Grund für übermäßige Aufgeregtheit", so Gratz.
Im Jahr 2003 hatte der Eon-Konzern das Unternehmen Ruhrgas übernommen.
Schon damals waren Diskussionen um die damit steigende Marktmacht des
Unternehmens vorangegangen. Nachdem auf europäischer Ebene eine stärkere
Entflechtung der Energieversorger beschlossen worden war, organisierte sich
Open Grid Europe im September 2010 unabhängig vom Restkonzern.
Seitdem ist das Unternehmen zwar nach wie vor hundertprozentige Tochter von
Eon Ruhrgas, operiert geschäftlich jedoch getrennt. Dies soll eine
Bevorteilung von Eon gegenüber anderen Gasproduzenten vermeiden. Kritiker
hatten allerdings bemängelt, dass mit dieser Lösung noch immer die Gefahr
einer Begünstigung der Konzerne besteht. Nach einem Kartellstreit mit der
Europäischen Kommission hat Eon bereits Anfang des vergangenen Jahres sein
Strom-Höchstspannungsnetz verkauft. Später verkaufte auch Konkurrent
Vattenfall seine "Stromautobahn".
15 Aug 2011
## AUTOREN
Moritz Schröder
## TAGS
Schwerpunkt Atomkraft
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