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# taz.de -- Waffenruhe zwischen Israel und Hamas: Keine Raketen mehr aus Gaza
> Als Reaktion auf die jüngsten Anschläge mit acht Todesopfern griff Israel
> den Gazastreifen an und tötete 15 Palästinenser. Nun schweigen die Waffen
> wieder.
Bild: Die Waffen nieder! Vermummter Palästinenser in Gaza.
BERLIN taz | Nach einem mehrtägigen Schlagabtausch mit Raketen und
Luftangriffen haben die regierende Hamas-Organisation im Gazastreifen und
Israel einen Weg gefunden, die Kämpfe vorerst zu beenden.
Obwohl ein israelischer Vertreter die Waffenruhe, die die Hamas bereits am
Sonntagabend verkündet hatte, als "einseitig" bezeichnete, schien die
Vereinbarung am Montag von allen Seiten eingehalten zu werden. In der Nacht
waren von Gaza aus noch zwölf Raketen abgeschossen worden, die allerdings
keinerlei Schaden anrichteten.
Als Reaktion auf die Anschläge in der Negev-Wüste an der ägyptischen
Grenze, die auf israelischer Seite acht Todesopfer forderten, hatte Israel
den Gazastreifen angegriffen und dabei 15 Palästinenser getötet, unter
ihnen sowohl vier ranghohe Vertreter der Volkswiderstandskomitees als auch
drei Kinder.
Die israelische Regierung hatte unmittelbar nach dem Anschlag diese
Widerstandskomitees für die tödlichen Anschläge am Donnerstag
verantwortlich gemacht. Die Palästinenser hatten als Reaktion auf die
Luftangriffe mehr als 100 Raketen aus Gaza abgefeuert und mindestens eine
Person in Beer Scheva getötet.
"Zum Wohle des palästinensischen Volkes werden wir vorübergehend den
Raketenbeschuss stoppen", erklärten die Volkswiderstandskomitees am Montag
auf ihrer Webseite. Gespräche über einen "dauerhaften Waffenstillstand" mit
Israel seien jedoch unmöglich, solange Israel palästinensische Gebiete
besetze. Seit Sonntagabend versuchten Sicherheitskräfte der Hamas, die
Raketenangriffe von palästinensischem Boden aus zu unterbinden.
Nach der Verkündung der Waffenruhe ließ das von Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu in der Nacht einberufene Sicherheitskabinett Pläne für eine
mögliche Bodenoffensive im Gazastreifen fallen, wie das israelische
Militärradio berichtete. Israel befürchte, mit einer Offensive
Massendemonstrationen in Ägypten zu provozieren, die die Stabilität der
Übergangsregierung in Kairo gefährden könnten. Die Beziehungen zu Kairo
waren schwer belastet worden, nachdem israelische Sicherheitskräfte am
Donnerstag im Grenzgebiet fünf ägyptische Polizisten getötet hatten. Dafür
hatte sich die israelische Regierung offiziell in Kairo entschuldigt.
Nach der Serie der Vergeltungsschläge hatten sowohl die Hamas als auch die
israelische Regierung alles daran gesetzt, eine weitere Eskalation zu
unterbinden. Vermutlich wurde damit auch offensichtlich, dass die
Hamas-Regierung für die jüngsten blutigen Anschläge keine Verantwortung
getragen hat.
22 Aug 2011
## AUTOREN
Georg Baltissen
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