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# taz.de -- Eskalation oder Waffenruhe in Nahost: Die Lage bleibt vorerst hoche…
> Luftschläge im Gazastreifen fordern 30 Tote, Granaten aus Gaza bislang
> einen Toten. Auch im Westjordanland geht die Armee gegen die Hamas vor.
> Droht eine Eskalation?
Bild: In Eilat werden zumindest die hübschen Frauen auf Schritt und Tritt von …
JERUSALEM taz | "Israel muss die Infrastruktur der Hamas zerstören",
forderten israelische Parlamentsabgeordnete nach einer Tagung des Komitees
für Außenpolitik und Sicherheit am Sonntag. Während man in Gaza noch auf
eine Vermittlungsrolle Ägyptens hofft, werden in Israel schon die Rufe nach
einer umfangreichen Militäroperation lauter.
Seit Donnerstag sind im Süden des Landes rund 70 Raketen und Mörsergranaten
eingeschlagen, die von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen
abgefeuert wurden. Bei einem Angriff auf die Stadt Beer Sheva wurde am
Samstag ein Mann getötet, nachdem Grad-Raketen ein Haus und ein Auto
getroffen hatten. Auch am Sonntag ging der Beschuss auf Beer Sheva weiter.
Eine Rakete schlug in einer Schule ein, forderte aber keine Opfer. Mehrere
Raketen landeten in Okafim, 25 Kilometer westlich von Beer Sheva, und in
der Hafenstadt Ashdod. Laut Angaben des israelischen Militärs konnten
einige Geschosse durch das "Iron Dome"-Raketenabwehrsystem abgefangen
werden.
Für den Beschuss verantwortlich zeichnete neben den Salaheddin-Brigaden des
Volkswiderstandskomitees (PRC), das von Israel für die Terroranschläge vom
Donnerstag verantwortlich gemacht wird, seit Monaten erstmals auch die
Hamas. Weiterhin Unklarheit herrscht über die eigentlichen Täter, die die
verheerenden Terroranschläge vom Donnerstag zu verantworten haben, bei
denen sieben Israelis getötet und Dutzende verletzt wurden. Israel hatte
die militanten PRC als Drahtzieher identifiziert. Doch selbst im
Gazastreifen wissen viele nicht so recht, wer wirklich hinter den
Anschlägen steckt. Als Täter werden auch dschihadistische Gruppen wie die
"Armee des Islam" vermutet.
## "Täter bereits tot"
Auf israelischer Seite scheinen keine Zweifel daran zu bestehen, dass "die
Täter bereits tot sind", wie Premierminister Netanjahu nach den ersten
Luftschlägen erklärte. Am Sonntag wurden die Angriffe auf "terroristische
Ziele" im Gazastreifen fortgesetzt. Dabei wurden im Norden des
Küstenstreifens laut Angaben örtlicher Rettungshelfer zwei Palästinenser
verletzt. Insgesamt sind seit Donnerstag mindestens 30 Menschen bei den
Luftschlägen ums Leben gekommen, unter ihnen Zivilisten und Kinder.
Die israelische Offensive umfasst jetzt auch das Westjordanland. In der
Stadt Hebron und den Dörfern wurden in der Nacht zum Sonntag rund 120
palästinensische Anhänger der Hamas festgenommen. In anderen Bezirken des
Westjordanlands errichtete die Armee mehrere "fliegende Checkpoints".
Experten in Gaza erwarten, dass Ägypten vermitteln könnte. Der Politologe
Usama Antar sagte am Telefon aus Gaza-Stadt: "Ich glaube, dass Ägypten die
Lage durch Vermittlung beruhigen könnte. In den nächsten 24 bis 48 Stunden
wird aber vor allem die Strategie Israels darüber entscheiden, ob es zu
einer totalen Eskalation oder zu einer Waffenruhe kommt."
21 Aug 2011
## AUTOREN
Andreas Hackl
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