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# taz.de -- Klausurtagung der Linkspartei: Gregor Gysi will keine Führungsdeba…
> Nach Mauerstreit und Castro-Brief warnt der Fraktionschef vor neuer
> Personaldiskussion. Und gibt sich demonstrativ optimistisch.
Bild: Bitte keine Personaldebatte! Nicht jetzt! Gregor Gysi fleht wohl vergebli…
ROSTOCK dpa/dapd/afp | Nach den Querelen bei der Linkspartei über die
Gründe des Mauerbaus und das Glückwunschschreiben an Kubas
Revolutionsführer Fidel Castro hat sich Bundestagsfraktionschef Gregor Gysi
gegen eine Personaldebatte ausgesprochen. "Wir haben auf demokratische Art
und Weise zwei Vorsitzende gewählt. Sie sind es, bis wir Neuwahlen haben.
Ob sie dann noch mal antreten, das müssen sie selbst entscheiden", sagte
Gysi am Freitag in Rostock zu Beginn einer Klausurtagung seiner Fraktion.
Die Linke habe derzeit keine Personaldebatte, sie brauche auch keine. Er
befürwortete ausdrücklich den Vorschlag von Parteichef Klaus Ernst, eine
Mitgliederbefragung zur künftigen Parteispitze zu veranstalten. Dabei könne
es dann "unterschiedliche Kandidaten geben".
Zugleich appellierte Gysi an seine Partei, sich nach den vielen internen
Debatten jetzt der Zukunft zuzuwenden. Es sei es an der Zeit, "dass wir uns
so darstellen, wie wir sind, nämlich hochpolitisch", sagte er. Die
Linkspartei müsse eine Zukunftspartei sein und auch jüngere Leute
ansprechen. "Die können mit der Mauer gar nichts anfangen." Die Linke stehe
derzeit in der Öffentlichkeit "nicht gut genug da, das ärgert mich", sagte
Gysi.
Fraktionsvize Dietmar Bartsch übt sich derweil in Zweckoptimismus. "In den
vorpommerschen Dörfern interessiert sich niemand für Castro", verkündete er
am Rande der Linken-Klausur am Freitag in Rostock.
Auch Gysi gibt sich bei den Beratungen in der Hansestadt demonstrativ
optimistisch. Aber der Fraktionschef, der in seiner langen Karriere bei PDS
und Linken schon mehrfach die Brocken hingeworfen hat, deutet an, dass ihm
die Zuversicht nicht immer leicht fällt: "Wenn ich nicht optimistisch wäre,
würde ich ganz andere Konsequenzen ziehen."
26 Aug 2011
## TAGS
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
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