# taz.de -- Ölbohrung vor Neuseeland: Maori und Umweltschützer klagen | |
> Ein Maori-Stamm will gemeinsam mit Greenpeace Ölbohrungen vor Neuseeland | |
> verhindern. Die Bohrungen sollen 170 Jahre alte Verträge verletzen. | |
Bild: Maori an neuseeländischem Strand: Nur wenige Kilometer vor der Küste so… | |
WELLINGTON dpa | Umweltschützer wollen Ölbohrungen vor Neuseeland | |
blockieren. Die Organisation Greenpeace und ein Stamm von Ureinwohnern | |
reichten am Montag gemeinsam Klage ein. | |
Die von der Regierung erteilte Genehmigung zu Probebohrungen vor der | |
Ostküste der Nordinsel verletzte internationales Umweltrecht und die | |
Verträge mit Maori-Stämmen aus dem Jahre 1840, hieß es in ihrer | |
Klageschrift. | |
Die brasilianischer Firma Petrobras International Braspetro BV bekam im | |
vergangenen Jahr grünes Licht für Probebohrungen. Sie darf fünf Jahre lang | |
vor dem East Cape nach Ölvorkommen suchen. Das Gebiet ist 12.333 | |
Quadratkilometer groß und reicht bis vier Kilometer an den Strand. | |
"Die Regierung ignoriert die Lektionen aus dem Deepwater- Horizon-Unglück | |
im Golf von Mexiko", sagte Greenpeace-Sprecher Steve Abel. "Anstatt immer | |
riskantere Ölbohrungen zu genehmigen, sollte sie lieber planen, wie | |
Neuseelands Ölabhängigkeit beendet werden kann." Der Maori-Sprecher | |
Rikirangi Gage sagte: "Wir haben die heilige Verantwortung, die Umwelt zu | |
schützen und zu erhalten." | |
Im gerade veröffentlichten Energieplan der Mitte-Rechts-Regierung werden | |
neben erneuerbaren Energien ausdrücklich Öl und Gas als potenzielle | |
Energiequellen genannt. Alle Projekte seien mit strikten Umweltauflagen | |
versehen. | |
"Wir können die wirtschaftlichen Chancen, die die andauernde Ölnachfrage | |
Neuseeland bringen könnte, nicht ignorieren", sagte Energieministerin Hekia | |
Parata vor kurzem. | |
19 Sep 2011 | |
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