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# taz.de -- Kommentar SPD und A100: Gegen Geld geht alles
> Der SPD geht es weniger um die Autobahn, als um das Geld vom Bund.
> Bedenken aus der Bevölkerung werden dafür gern zur Seite geschoben.
Bild: Verkehrsschaffungsmaßnahme: Bestehender Abschnitt der Berliner Stadtauto…
Die Position der Berliner Grünen - in all ihrer Verzweiflung - lässt sich
zumindest noch ein bisschen nachvollziehen. Da ist eine Partei, die
unbedingt regieren möchte, eigentlich schon seit Jahren. Im Weg steht diese
blöde Autobahn, und man will das Problem lösen, indem man eine Zeit
schindende Floskel in den Koalitionsvertrag setzt. Und hofft, dass in den
nächsten paar Jahren durch zunehmende Proteste aus der Bevölkerung oder -
gar nicht so unwahrscheinlich - durch Geldmangel das ungeliebte Projekt
sowieso vom Tisch ist.
Aber die SPD. Schenkt man dem ganzen Gerede von umzuwidmenden Geldern und
zügigen Verhandlungen, das von Parteispitze und Regierendem Bürgermeister
derzeit zu hören ist, Glauben und dröselt einmal auf, was es bedeuten soll,
dann steht doch am Ende eine ganz einfache zentrale Aussage: Wir wollen das
Geld. Koste es, was es wolle. Ob es eine Autobahn als Nebenwirkung dazu
gibt oder ob man mit den gut 400 Millionen auch ein paar sinnvolle Dinge
unternehmen darf - egal. Hauptsache, Berlin greift ein paar Bundesmittel
ab, und die Wirtschaftsförderung darf einmal laut Hurra schreien.
Was würde die SPD eigentlich noch so in Kauf nehmen, wenn das Geld stimmt?
Sondermülldeponie, Chemiefabrik, diverse dringend gesuchte Endlager?
Vielleicht sollte der Jubelschrei dann besser nicht zu laut ausfallen. Wenn
sich erst einmal herumspricht, dass es in der künftigen Berliner Regierung
Bereitschaft gibt, für Geld auch mal ein paar Bedenken und Widerstände aus
der Bevölkerung beiseitezulassen, könnten andere auf dumme Gedanken kommen.
1 Jan 1970
## AUTOREN
Svenja Bergt
## TAGS
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
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