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# taz.de -- Atomruine in Fukushima: Tepco braucht Staatshilfen
> Um Opfer zu entschädigen will der Atomkonzern Tepco Geld vom Staat.
> Derweil soll eine Plastikplane gegen die Strahlung helfen und in
> Nordjapan wurde ein Plutonium-Projekt gestoppt.
Bild: Strahlende Ruine: Einer der Blöcke des zerstörten Kernkraftwerks Fukush…
TOKIO afp/dpa | Gut sieben Monate nach der Atomkatastrophe von Fukushima
will der Kraftwerksbetreiber Tepco offenbar eine erste Tranche an
Staatshilfen anfordern. Wie die japanische Zeitung Nikkei am Dienstag
berichtete, handelt es sich um 700 Milliarden Yen (6,7 Milliarden Euro) an
öffentlichen Geldern, mit denen ein Teil der Entschädigungen für die Opfer
des Unglücks bezahlt werden soll. Die Zeitung erläuterte zudem, Tepco werde
im Gegenzug unter eine stärkere öffentliche Verwaltung gestellt.
Tepco brauche das Geld, um eine negative Unternehmensbilanz für den
Zeitraum April bis September zu vermeiden. In dem Bericht heißt es weiter,
der Stromversorger werde Anfang November einen Plan vorlegen, der
Informationen über Kosteneinsparungen, Anteilsverkäufe und weitere
Sanierungsmaßnahmen enthalte. Dadurch sollen die Staatshilfen aus einem
speziellen Fonds der Regierung für die Opfer der Atomkatastrophe möglich
und auch für die Zukunft abgesichert werden.
Wegen der Atomkatastrophe von Fukushima vom März mussten zehntausende
Menschen ihre Häuser und Geschäfte in einer 20-Kilometer-Sperrzone
verlassen. Die Region im Nordosten Japans wird erst in Jahrzehnten wieder
bewohnbar sein. Seit dem Erdbeben vom 11. März sind noch zehn von Japans 54
Atomreaktoren in Betrieb.
Am Montag teilte Tepco bereits mit, dass ein Reaktorgebäude in Fukushima
Daiichi mit Polyester-Planen abgedeckt wird. Dadurch solle das weitere
Austreten von Radioaktivität verhindert werden. Arbeiter montierten über
dem Reaktorgebäude eins mit Hilfe eines Stahlgerüsts riesige Planen aus
Polyesterfasern, sagte Tepco-Sprecher Takeo Iwamoto.
Die neue Hülle soll zusammen mit einem Belüftungssystem etwa 90 Prozent der
Radioaktivität abfangen. Bis Ende Oktober soll das System fertig sein. Bei
einem Erfolg sollen auch die beschädigten Reaktorgebäude drei und vier
Polyesterhüllen erhalten, hieß es.
Unterdessen kündigte die Betreiberfirma des Atomkraftwerks Tomari in
Nordjapan das Ende eines umstrittenen Projekts zur Energiegewinnung aus
einem Plutonium-Uran-Brennstoffgemisch an. Dem Projektende ging ein Skandal
voraus. Die Firma Hokkaido Electric Power soll versucht haben, die
öffentliche Meinung über das Projekt zu manipulieren.
Unternehmensmitarbeiter äußerten sich im Firmenauftrag bei öffentlichen
Diskussionen positiv zum Thema Kernkraft. Dies bestätigte eine unabhängige
Untersuchungskommission.
18 Oct 2011
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Schwerpunkt Atomkraft
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