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# taz.de -- Kommentar Gemeindereform: Mit Geld gezwungen
> Angesichts der großen Emotionen, die Gemeindefusionen wecken, ist es
> nicht die schlechteste Methode, mit Geldscheinen zu winken.
Bild: Haben sich den Schritt hoffentlich gut überlegt: Heiratskandidaten mit Z…
Es ist leicht, die Methode zu kritisieren, mit der die niedersächsische
Landesregierung die Gemeindereform vorantreibt. Sowohl der Vorwurf der
Erpressung als auch der der Scheinlösung gehen aber ins Leere.
Alternativvorschläge bleibt die Opposition schuldig.
In einer Situation von Erpressung zu sprechen, in der die Kommunen Geld
dafür bekommen sollen, dass sie sich reformieren, klingt nach einem Witz
von Otto: "Man hat mich gezwungen - mit Geld." Und auch der Vorwurf, es
handle sich um eine "Scheinlösung", trifft nicht den Kern der Sache. Die
Reform ist eine"Teillösung", ein Schritt auf dem Weg.
Natürlich steht eine große Reform der Gemeindefinanzierung an. Und die ist,
zumindest in Teilen, nicht ohne die Hilfe des Bundes zu leisten. Trotzdem
muss Niedersachsen ebenso wie Schleswig-Holstein sehen, wo es eigene
Schritt tun kann.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass Gemeinde- und Kreisfusionen enorme
Emotionen wecken. Wird hier etwas geändert, merken es die Menschen direkt:
Der Weg zum Amt wird weiter, der Abstand zur Politik vergrößert und die
Ehre gekränkt. Viele Dorfgemeinschaften haben es nach Jahren nicht
verwunden, dass sie sich in einen größeren Verband ein- und unterordnen
mussten und dabei womöglich ihren Namen verloren.
Die Kommunen mit Geldscheinen in die richtige Richtung zu locken, ist nicht
die schlechteste Taktik.
25 Oct 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
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