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# taz.de -- Infrastruktur im Norden: Was alles gebaut wird
> Mehr Dialogbereitschaft und Bürgerbeteiligung versprechen Politiker bei
> großen Verkehrsprojekten. Damit wollen sie Akzeptanz schaffen.
Bild: Aus Hamburg durch den ganzen Norden: Container ohne Ende
HAMBURG taz | Tamara Zieschang kommt aus dem Schwärmen kaum noch heraus.
"Das ist eine völlig neue Form des Dialogs auf Augenhöhe", sagt die
CDU-Staatssekretärin im Wirtschafts- und Verkehrsministerium von
Schleswig-Holstein im Hamburger Rathaus vor etwa 380 VertreterInnen der
Metropolregion.
Das seit September tagende Dialogforum zur Fehmarnbelt-Querung sei ein
"bundesweites Novum". Die "enge Beteiligung der Bürger trägt erheblich zur
Transparenz und Vertrauensbildung bei", findet Zieschang. Bei Planungen von
großen Infrastrukturprojekten "gibt es Interessen, gibt es Betroffene, gibt
es Konflikte". Um die zu lösen, müsse den Bürgern "eine unkomplizierte
Beteiligung ermöglicht werden".
Es sind Bürgermeister, Landräte und Kommunalpolitiker sowie Vertreter von
Kammern, Verbänden und Institutionen, die zum norddeutschen Verkehrsgipfel
in die Hansestadt gekommen sind. Und sie alle wollen wissen, was gebaut
werden soll zwischen Dänemark und den Niederlanden, zwischen Berlin und der
Nordsee.
Es geht um Autobahnen, Schienentrassen, den Tunnel unter dem Fehmarnbelt,
wachsende Gütermengen, die mit Zügen und LKWs durch die Provinz gefahren
werden, und es geht um die Auswirkungen, die das alles im Zweifel auf ihre
Gemeinde hat. Und es geht um ihre Möglichkeiten zur Mitsprache.
Die Bürgerbeteiligung werde groß geschrieben, versichert Enak Ferlemann,
Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Die Lehre aus Stuttgart 21
laute, "alle an einen Tisch, alles auf den Tisch". So werde es in Fehmarn
gemacht, das werde künftig Vorbild sein für alle Großprojekte.
Und er lässt keinen Zweifel daran, dass die Fehmarnbelt-Querung kommen
werde und die Y-Bahntrasse von Hannover nach Bremen und Hamburg ebenfalls.
Und die Autobahnen A 20 mit Elbtunnel bei Glückstadt, A 22 von Stade nach
Oldenburg, A 26 durch das Alte Land mit Hafenquerspange durch den Süden
Hamburgs, A 39 von Lüneburg nach Wolfsburg "werden wir bauen", stellt
Ferlemann klar. Denn bei aller Dialogbereitschaft gehe es nicht darum, die
Projekte grundsätzlich in Frage zu stellen. "Was wir wollen", sagt
Zieschang, "ist Akzeptanz für die Projekte zu schaffen."
4 Nov 2011
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Cuxhaven
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