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# taz.de -- Iranisches Atomprogramm: Teheran bleibt hart
> Die iranische Regierung bezeichnet die von den USA und ihren Verbündeten
> beschlossenen neuen Sanktionen als wirkungslos. Auch Russland kritisiert
> die Maßnahmen.
Bild: Besucher vor dem Atomkraftwerk Bushehr im Iran.
TEHERAN rtr | Der Iran hält die neuen Sanktionen des Westens gegen die
Islamische Republik für wirkungslos. Versuche, die Wirtschaft des Landes zu
isolieren, führten nur dazu, dass sich die Bevölkerung hinter das
Atomprogramm der Regierung stelle, sagte Außenamtssprecher Ramin
Mehmanparast am Dienstag. Russland bezeichnete die Maßnahmen des Westens
als inakzeptabel. Die USA hatten gemeinsam mit Großbritannien und Kanada
angekündigt, alle Verbindungen zum iranischen Finanzsystem zu unterbrechen.
Solche Maßnahmen würden vom iranischen Volk zurückgewiesen, sagte der
Sprecher des Außenministeriums weiter. "Sie werden keine Auswirkungen haben
und vergeblich sein."
Mit den neuen Sanktionen reagieren die Länder auf den jüngsten Bericht der
Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), demzufolge das iranische
Atomprogramm auch die Entwicklung von Kernwaffen zum Ziel haben könnte. Der
Iran hat stets betont, eine solche Absicht nicht zu haben.
US-Präsident Barack Obama forderte andere Länder auf, dem Beispiel zu
folgen. Auch gegen die Öl-Industrie des Irans verschärfte Obama die
Sanktionen. Jeder, der dem Land helfe, seine petrochemische Industrie
weiterzuentwickeln oder auszubauen, werde bestraft, sagte der US-Präsident.
Das iranische Ölministerium erklärte der halb-amtlichen Nachrichtenagentur
Mehr zufolge, die Sanktionen würden den Export petrochemischer Produkte in
die EU nicht beeinträchtigen. "Die Sanktionen werden sich auf den Handel
des Iran und die Wirtschaftsbeziehungen zu anderen Ländern nicht
auswirken", sagte der Außenamtssprecher.
Die wirtschaftliche Dimension der neuen Sanktionen blieb zunächst offen.
Die USA und die EU haben bereits im vergangenen Jahr die meisten
Bankgeschäfte mit dem Iran gestoppt.
Russland verurteilte die neuen US-Sanktionen als Verstoß gegen das
Völkerrecht. Zudem blockierten sie die Chancen für neue Atomverhandlungen,
erklärte das Außenministerium. Die Regierung in Moskau hat bereits in der
Vergangenheit eine Verschärfung der bestehenden UN-Sanktionen verhindert.
Unterstützung erhielten die USA mit ihrem Vorstoß dagegen von Frankreich
und Italien. Auch Deutschland hatte vergangene Woche mit weiteren
Strafmaßnahmen gedroht.
22 Nov 2011
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