Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- SPD Niedersachsen sucht Spitzenkandidaten: Olaf gegen Goliath
> Hannovers Bürgermeister Stephan Weil oder Landeschef Olaf Lies? Am
> Sonntag entscheidet die SPD-Basis in Niedersachsen über die neue Nummer
> 1.
Bild: Nur einer kann es werden: Stephan Weil (l.) oder Olaf Lies
HANNOVER/BREMEN taz | Die Frage ist, wie emanzipiert die SPD-Basis von der
Parteiführung bereits ist: Per Urwahl können 65.000 niedersächsische
GenossInnen am Sonntag abstimmen, ob Olaf Lies oder Stephan Weil im Januar
2013 als Spitzenkandidat gegen Amtsinhaber David McAllister (CDU) antritt.
Für die Führung der Bundespartei stand schon lange fest: Weil solls machen,
der Oberbürgermeister von Hannover. Und nicht Lies, der zwar seit Mai 2010
Chef der Landespartei, aber doch erst seit 2002 Genosse und nie Mitglied
der Jusos gewesen ist.
Dass die niedersächsische Kandidatenkür besonderes Interesse der
Bundespartei weckt, ist nachvollziehbar. Einerseits kommt Sigmar Gabriel
aus Niedersachsen, der Ex-Generalsekretär und amtierende Fraktions-Vize
Hubertus Heil auch, da soll natürlich nichts anbrennen.
Vor allem aber ist die Niedersachsen-Wahl 2013 wahrscheinlich die letzte
vor der Bundestagswahl, sprich: ein wichtiger Stimmungs-Test, womöglich
sogar einer mit mobilisierender Wirkung. Und erstmals seit der Schröder-Ära
verspürt die Landes-SPD Aufwind. Flügelkämpfe und lästige
Strukturreformdebatten scheinen ad acta gelegt.
Umfragen sehen die Partei, die 2008 unter dem Spitzenkandidaten Wolfgang
Jüttner mit 30,3 Prozent der Stimmen ein historisch schlechtes
Landtagswahlergebnis einfuhr, mittlerweile auf Augenhöhe mit der CDU - weil
der zweistellige Verluste prophezeit werden. Bei den Kommunalwahlen im
September gab es zuletzt landesweit eine klare Mehrheit für Rot-Grün.
Dass die Parteispitze teils offen, teils recht ungeschickt verborgen zur
Wahl Weils aufgerufen hat, dürfte eine Rolle spielen bei der Entscheidung.
So hat nicht nur, wie zu erwarten war, dessen Heimatbezirk Hannover,
sondern auch Braunschweigs SPD-Vorsitzender Hubertus Heil für ihn Stimmung
gemacht - obwohl dieser Bezirk sonst meist mit dem Nordwesten zusammenging,
um eine Hannoversche Übermacht zu verhindern.
## Ärger über Interview
Andererseits hatte Sigmar Gabriel zwar versprochen, sich in diese Vorwahlen
nicht einzumischen. Bloß halten sich hartnäckig Gerüchte, er habe Lies zum
Verzicht aufgefordert. Und dann hat ers auch nicht vermeiden können, am
Dienstag der neuen Ausgabe der Demo, der Mitgliederzeitschrift der
Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK), gemeinsam mit
Weil ein Interview zu geben. Weil ist als SGK-Bundesvorsitzender
Herausgeber der Demo. Wegen des Interviews sind im Heimatbezirk von Lies
ganze SPD-Ortsvereine aus der SGK ausgetreten.
Trotzdem: Wenn die Basis folgsam ist, hat Weil schon gewonnen. Hannover ist
mit rund 30.000 Mitgliedern Niedersachsens größter Bezirksverband, gefolgt
von Braunschweig mit etwa 12.000 Mitgliedern. Für alle GenossInnen, die
nicht autoritätshörig sind und Empfehlungen von oben lieber selber prüfen,
präsentiert taz.nord einen Kandidaten-Check als Entscheidungshilfe.
25 Nov 2011
## AUTOREN
T. Havlicek
B. Schirrmeister
## TAGS
Niedersachsen
SPD Niedersachsen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Rücktritt in Niedersachsen: Lange Weil. Dann Lies.
Nach 12 Jahren gibt Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sein Amt ab.
Nachfolger Olaf Lies bleiben noch zwei Jahre bis zu den nächsten Wahlen.
Nachfolge von Ministerpräsident Weil: Das schöne Märchen vom Prinz Charles v…
Wird er es nun endlich doch noch? Seit 13 Jahren muss sich Olaf Lies als
Kronprinz handeln lassen. Das ist unfair, aber kaum zu vermeiden.
Kandidat I: Olaf Lies
Kandidat II: Stephan Weil
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.