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# taz.de -- Gespräche über Syriens Zukunft: Clinton trifft Vertreter der Oppo…
> Was kommt nach einem Sturz Assads? US-Außenministerin Clinton besprach
> dies mit syrischen Oppositionellen in Genf. Unterdessen distanziert sich
> Assad im US-Fernsehen von der Gewalt des Militärs.
Bild: Beim Treffen mit der syrischen Opposition: Clinton mahnt, den Weg des Rec…
GENF/WASHINGTON afp/rtr | US-Außenministerin Hillary Clinton hat in Genf
mit Vertretern der syrischen Opposition über die Zeit nach dem angestrebten
Sturz von Präsident Baschar el Assad gesprochen. "Ein demokratischer Wandel
bedeutet mehr als den Sturz des Assad-Regimes", sagte Clinton am
Dienstagabend vor dem zweistündigen Treffen mit sieben Vertretern des
oppositionellen Syrischen Nationalrates, der im Oktober gegründet wurde. In
einem Syrien nach Assad müssten die Rechte von Minderheiten und Frauen
geschützt werden, fügte Clinton hinzu.
Zu den Vertretern des Nationalrates, die sich in einem Genfer Hotel mit
Clinton trafen, zählte auch der Vorsitzende des Rates, Burhan Galiun. Der
Nationalrat legte im November ein Programm vor, das nach dem Sturz Assads
eine einjährige Übergangsphase bis zu Parlamentswahlen vorsieht.
Im Anschluss an das Treffen sagte Clinton, die USA verlangten von der
syrischen Opposition ein Bekenntnis zu Freiheit und Toleranz.
"Demokratischer Wandel bedeutet mehr als die Beseitigung des
Assad-Regimes", so die US-Außenministerin. Syrien müsse den Weg des
Rechtsstaates gehen und die universellen Rechte aller Bürger unabhängig von
Glauben, Herkunft und Geschlecht garantieren.
Clinton fügte hinzu, die Opposition sei sich auch der Notwendigkeit
bewusst, die religiösen Minderheiten davon zu überzeugen, dass es ihnen
"unter einem Regime der Toleranz und der Freiheit" besser als jetzt gehen
werde. Assad gehört der Minderheit der Alawiten an, die sich von den
Schiiten abgespalten haben. Die Mehrheit der Syrer ist sunnitischen
Glaubens.
## Assad: "Bin kein Eigentümer des Landes"
Assad distanzierte sich derweil von der Gewaltanwendung der syrischen
Sicherheitskräfte gegen die Opposition. In einem Interview mit dem
US-Fernsehsender ABC, das am Mittwoch ausgestrahlt werden soll, sagte
Assad, er sei Präsident, aber nicht "Eigentümer" des Landes. Er führte die
Gewaltanwendung auf "einige Fehler von bestimmten Verantwortlichen" zurück.
"Das sind nicht meine (Sicherheits-)Kräfte", fügte Assad nach Angaben eines
ABC-Journalisten hinzu. Das Interview wurde von der 82-jährigen
Journalistin Barbara Walters in Damaskus geführt. Es soll am Mittwoch ab 12
Uhr (MEZ) ausgestrahlt werden.
Inzwischen ist der um enge Kontakte zur Opposition bemühte US-Botschafter
Robert Ford nach mehrwöchigen Konsultationen in Washington nach Damaskus
zurückgekehrt. Er war vor anderthalb Monaten aus Sicherheitsgründen
abgezogen worden.
An der türkisch-syrischen Grenze kam es zu Zusammenstößen zwischen
Sicherheitskräften und Regierungsgegnern gekommen. Soldaten hätten den
Versuch von rund 35 "bewaffneten Terroristen" zurückgeschlagen, von der
Türkei aus über die Grenze zu gelangen, meldete die amtliche syrische
Nachrichtenagentur Sana. Dem Bericht zufolge wurden bei dem Zusammenstoß
Angreifer verletzt. Sie seien auf türkisches Gebiet geflohen und dort von
der Armee versorgt worden.
In den monatelangen Protesten gegen Assad greifen Demonstranten vermehrt zu
den Waffen, zudem schließen sich desertierte Soldaten der Protestbewegung
an. Der frühere Verbündete Türkei ist unter dem Eindruck der Gewalt gegen
Demonstranten zu einem scharfen Kritiker der Regierung in Damaskus
geworden. Beobachter gehen davon aus, dass Assad-Gegner aus der Türkei
Waffen und Kämpfer nach Syrien schmuggeln, um Regierungstruppen
anzugreifen.
Nach Angaben der UNO wurden bei den Zusammenstößen in Syrien seit dem
Frühjahr mehr als 4000 Menschen getötet. Das Interview wurde von der
82-jährigen Journalistin Barbara Walters in Damaskus geführt. Es soll am
Mittwoch ab 12 Uhr (MEZ) ausgestrahlt werden.
7 Dec 2011
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