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# taz.de -- Handelsrichtlinien für gefährdete Arten: Woher kommt der Fisch?
> Alle Supermarktketten haben nun Öko-Richtlinien, berichtet die
> Umweltorganisation Greenpeace. Aber umgesetzt werden die Grundsätze noch
> nicht optimal.
Bild: Heringladung aus der Ostsee: Die EU-Kommission vermutet, dass 88 Prozent …
HAMBURG taz | Der Druck zeigt Wirkung: Fünf Jahre nachdem Greenpeace zum
ersten Mal das Fischsortiment der deutschen Supermärkte bewertet hat, haben
alle Ketten ökologische Einkaufsrichtlinien.
Diese können zum Beispiel vorsehen, dass kein Fisch aus überfischten
Beständen kommt. Allerdings hapert es noch bei der Umsetzung dieser
Bekenntnisse. Das hat das aktuelle Supermarkt-Ranking Fisch der
Umweltorganisation ergeben, das am Mittwoch in Hamburg vorgestellt wurde.
Den Spitzenplatz hat die Kette Kaufland erreicht, gefolgt von Bünting
(famila, combi, markant) und dem Discounter Norma. Die drei Schlusslichter
sind Toom, Metro und Netto Markendiscount. Für alle Firmen steht die
Nachhaltigkeitsampel auf Gelb. Viele haben gefährdete Arten wie Aal,
Rotbarsch und Blauflossen-Thunfisch ausgelistet und informieren ihre
KundInnen besser als früher. Ein Fortschritt sei erkennbar, sagt Iris Menn
von Greenpeace. "Es gibt aber noch kein Unternehmen mit einer grünen
Bewertung."
Wissenschaftler des Internationalen Programms zur Lage der Ozeane (Ipso)
hatten im Sommer gewarnt, dass die Kombination von Stressfaktoren wie
Verschmutzung, Versauerung, Erwärmung, Überfischung und Sauerstoffarmut zu
einem Artensterben in einem nie dagewesenen Ausmaß führen könnte. Die
EU-Kommission geht davon aus, dass 88 Prozent der kommerziell genutzten
EU-Bestände überfischt sind.
Weil sich die Politik nach Ansicht der Umweltschützer zu langsam bewegt,
setzt Greenpeace auf die Macht der Verbraucher. Wie die Umweltstiftung WWF
veröffentlicht Greenpeace seit einigen Jahren Einkaufsführer, mit
detaillierten Empfehlungen, welcher Fisch gekauft und auf welchen besser
verzichtet werden sollte.
Das Supermarkt-Ranking ist das Gegenstück dazu. Mithilfe der Öffentlichkeit
soll es die Unternehmen dazu zwingen, sich mit der Herkunft der von ihnen
verkauften Fische auseinanderzusetzen und mit der Art, wie sie gefangen
wurden. Zudem sollen die Firmen für den Konsumenten sichtbar machen,
welcher Fisch woher kommt, und das auch dokumentieren.
14 Dec 2011
## AUTOREN
Gernot Knödler
## TAGS
Konsum
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