Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Illegaler Elfenbeinhandel: Die Stoßzähne werden knapp
> Der verbotene Verkauf der wertvollen Tierzähne boomt. Mehrere tausend
> Elefanten mussten dafür im vergangenen Jahr sterben. Die Dunkelziffer
> lässt sich allerdings kaum schätzen.
Bild: Der illegale Handel mit dem "weißen Gold" nimmt zu.
LONDON dpa | Für Elefanten war das Jahr 2011 nach Angaben von Tierschützern
eines der schlimmsten seit mehr als zwei Jahrzehnten: Der illegale Handel
mit Elfenbein hat nach Angaben der Organisation Traffic einen neuen
Höhepunkt erreicht. Obwohl es noch keine abschließenden Zahlen gebe, sei
schon jetzt klar, dass die großen Funde mit jeweils mehr als 800 Kilogramm
illegalen Elfenbeins dramatisch gestiegen seien. Mehrere tausend Elefanten
wurden dafür gewildert.
In den vergangenen Monaten habe es mindestens 13 solcher großen Funde
gegeben. Dabei seien nach konservativen Schätzungen insgesamt etwa 2500
Elefanten zu Tode gekommen. 2010 habe man 6 große Funde gezählt. "2011 war
ein furchtbares Jahr für Elefanten", erklärte Tom Milliken von Traffic.
Die Organisation wurde 1976 von der Umweltstiftung WWF und der
Weltnaturschutzunion IUCN gegründet, um den nachhaltigen Handel mit wild
lebenden Tier- und Pflanzenarten sicherzustellen. Sie sammelt unter anderem
Daten zum illegalen Handel mit Produkten, für die Elefanten getötet werden.
Die Tierschützer stellen seit 2007 fest, dass der illegale Elfenbeinhandel
zunimmt. Zwar sei ein Teil der steigenden Zahlen auch damit zu erklären,
dass mehr Transporte entdeckt würden, erklärte Richard Thomas von Traffic.
"Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt aber, dass es tatsächlich mehr
Transporte gibt, wenn mehr gefunden wird." Die Dunkelziffer beim illegalen
Elfenbeinhandel sei kaum zu schätzen.
Zielländer für die Stoßzähne sind laut Traffic vor allem China und
Thailand. Das meiste illegale Elfenbein komme aus Afrika und dort aus Häfen
in Kenia und Tansania. Die afrikanischen Elefanten haben im Vergleich zu
ihren asiatischen Verwandten größere Stoßzähne.
Die Schmuggler transportierten ihre Ware mittlerweile weniger per Flugzeug,
sondern häufiger als Schiffsfracht. Dabei änderten sie die Routen
permanent. Die Täter würden nur selten zur Verantwortung gezogen, betonte
Milliken: "Ich fürchte, die Kriminellen gewinnen."
29 Dec 2011
## ARTIKEL ZUM THEMA
Größter Naturpark der Welt: Freiraum für Löwe & Co
Im südlichen Afrika entsteht über fünf Länder hinweg der größte Naturpark
der Welt. Das Projekt soll Artenschutz und Armutsbekämpfung gleichzeitig
leisten.
Neues Verfahren zur Herkunftsbestimmung: Elefantenjagd mit Kohlenstoff-Isotopen
Ein neues Verfahren soll Elefanten-Wilderern das Handwerk legen. Der Trick:
Mithilfe einer C-14-Isotopen-Methode lässt sich die Herkunft der Elefanten
ziemlich genau bestimmen.
Artenschutz: Wieder Jagd auf Elefanten
Die Bestände der Dickhäuter in Zentralafrika sind stark zurückgegangen. Auf
Elfenbein und Fleisch der Tiere haben es die Wilderer abgesehen.
Südafrika hebt Schonfrist im Nationalpark auf: Abschuss von Elefanten erlaubt
Der Abschuss von Elefanten im Krüger Nationalpark ist wieder erlaubt. Auch
Elfenbein darf legal verkauft werden. Der Grund: Der Bestand an Elefanten
in den Nationalparks hat sich erholt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.