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# taz.de -- Im Nord-Osten des Landes: Schweres Erdbeben in Japan
> Die Häuser in Tokio schwankten am ersten Tag des neuen Jahres. Das
> Epizentrum des Erdbebens der Stärke 7.0 lag 560 Kilometer südlich der
> Hauptstadt. Berichte über Verletzte lagen nicht vor.
Bild: Das Erdbeben an Neujahr löste keinen Tsunami aus. Makoto Endo und seine …
TOKIO dpa/afp | Ein Erdbeben der Stärke 7.0 hat am Neujahrstag den Osten
und Nord-Osten Japans erschüttert. Nach Angaben des meteorologischen
Dienstes schwankten Gebäude in der Hauptstadt. Berichte über Verletzte oder
Schäden lagen nicht vor. Das öffentliche Leben ging weitgehend
uneingeschränkt weiter. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.
Das Beben ereignete sich um 14.28 Uhr (Ortszeit), wie die japanische
Erdbebenwarte mitteilte. Das Epizentrum lag den Angaben zufolge nahe der
Insel Torishima, etwa 560 Kilometer südlich von Tokio, in einer Tiefe von
370 Kilometern. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Tiefe mit 348 Kilometern
an.
Der Betreiber des Atomkraftwerkes Fukushima, Tepco, meldete keine Schäden
oder Probleme von dem havarierten Kernkraftwerk, berichtete der
Fernsehsender NHK.
In Tokio, wo zum Erdbebenschutz strenge Bauvorschriften gelten, schwankten
zahlreiche Gebäude. Der Bahn- und Flugverkehr lief aber uneingeschränkt
weiter. Auch das Finale des Kaiserpokals, eines wichtigen Fußballturniers
in Japan, im Nationalstadion der Hauptstadt wurde nicht unterbrochen. In
Disneyland Tokio stoppten einige Fahrgeschäfte automatisch, wurden aber
kurz darauf wieder eingeschaltet, wie ein Sprecher mitteilte. "Einige
Leute, die spazierengingen, schienen das Erdbeben gar nicht bemerkt zu
haben", fügte er hinzu.
Am 11. März 2011 hatte ein schweres Beben der Stärke 9.0 in Japan einen
Tsunami ausgelöst, mehr als 15.000 Menschen kamen ums Leben. Das
Atomkraftwerk Fukushima wurde schwer beschädigt. Die Brennstäbe in den
Reaktoren 1 bis 3 schmolzen vollständig. In einem Zwischenbericht vom
Dezember 2011 wurden schwere Vorwürfe gegen Tepco und die japanische
Regierung erhoben. Sowohl Tepco als auch die zuständigen Behörden seien auf
eine Katastrophe diesen Ausmaßes vollkommen unvorbereitet gewesen, hieß es.
Es war der bisher schwerste Atomunfall seit der Katastrophe in Tschernobyl
1986.
Kaiser Akihito schwor seine Landsleute in seiner Neujahrsansprache auf
harte Zeiten ein. "Unser Land geht durch schwere Zeiten wegen des Erdbebens
und anderer Faktoren", sagte er mit Blick auf das verheerende Erdbeben.
"Aber ich hoffe, dass die Herzen der Menschen stets mit denen sind, die
gelitten haben und dass sich alle gemeinsam für eine bessere Zukunft
einsetzen."
1 Jan 2012
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Japan
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