| # taz.de -- Kommentar US-Vorwahlen: Zerrissen wie nie | |
| > Sehr früh im Vorwahlprozess haben die Republikaner in Person von Mitt | |
| > Romney einen klaren Favoriten für die US-Präsidentenwahl. Doch die Partei | |
| > ist zerrissen wie nie. | |
| Eigentlich sind Vorwahlen der jeweiligen Oppositionspartei eine | |
| Riesenchance. Die Kandidaten und ihre Debatten, ihre Siegesreden und | |
| Wahlkampfauftritte bescheren der Opposition Fernsehbilder, von denen sie in | |
| normalen Zeiten nur träumen kann. Der jeweilige Präsident muss sich warm | |
| anziehen ob der Welle von Kritik und Ablehnung, die ihm entgegenschlägt. | |
| Oder es kommt so wie jetzt. Sehr früh im Vorwahlprozess haben die | |
| Republikaner in Person von Mitt Romney einen klaren Favoriten. Und trotzdem | |
| zeigt sich die Partei, die von der Tea Party mit ihren staatsfeindlichen | |
| und sozialkonservativen Slogans vor sich hergetrieben wird, zerrissen wie | |
| nie. Ron Paul, der ewige Kandidat mit seinen radikal-libertären Ideen, ist | |
| für die meisten Republikaner unwählbar, liegt aber an zweiter Stelle. | |
| Newt Gingrich, der alte Grantler, Washington-Insider und Lobbyist, scheint | |
| vergessen zu haben, dass er selbst gewinnen wollte, und steckt seine ganze | |
| Energie in die Aufgabe, Romney zur Strecke zu bringen. Zu Recht attackiert | |
| er den Multimillionär für seine Zeit als Heuschrecken-Kapitalist und | |
| Jobkiller bei Bain Capital - das aber wäre eigentlich der Job von Obamas | |
| Wahlkampfteam, sollte Romney tatsächlich Kandidat werden. | |
| Gingrich zeigt hier die gleiche Flexibilität, die es ihm schon ermöglichte, | |
| als Lobbyist für - von den Republikanern bekämpfte - staatliche | |
| Gesundheitsausgaben zu werben, als das seinen Kunden Profite versprach. Und | |
| die religiöse Rechte hat sich bis heute nicht auf einen Kandidaten einigen | |
| können, so dass ihre zersplitterten Wählerstimmen immer nur Romney nutzen, | |
| dem einzigen Kandidaten, den sie wirklich nicht leiden können. | |
| All das ist geeignet, Präsident Obama ruhiger schlafen zu lassen. Für eine | |
| konstruktive Reformpolitik allerdings, die ohne die Republikaner auch in | |
| Zukunft nicht zu machen sein wird, ist dieser durchgedrehte Hühnerhaufen | |
| nicht zu gebrauchen. Das ist das eigentliche Desaster. | |
| 11 Jan 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Bernd Pickert | |
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