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# taz.de -- Beobachtermission in Syrien: Arabische Liga zieht sich zurück
> Die Arabische Liga hat angekündigt keine Beobachter mehr nach Syrien zu
> schicken. Zuvor war ein algerischer Beobachter zurückgetreten, weil das
> Regime friedliche Demonstranten töte.
Bild: Eine Amateuraufnahme zeigt angeblich einen verwundeten syrischen Demonstr…
KAIRO/ISTANBUL/PARIS dpa | Die Arabische Liga hat am Mittwochabend
angekündigt, vorerst keine Beobachter mehr nach Syrien zu schicken. Zuvor
hatte sich der Algerier Anwar Malik unter Protest aus dem Einsatz
zurückgezogen.
Er sagte dem arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira, die Beobachter
gäben Assad die Gelegenheit, noch mehr Menschen zu töten. Es würden auch
Kinder getötet. Die Demonstrationen seien friedlich. Das Regime in Damaskus
unterstütze die Beobachtermission nicht. Es versuche, die Delegierten zu
täuschen. Am Mittwoch erklärte ein zweiter Beobachter, auch er wolle aus
Frustration über den Verlauf des Einsatzes das Land verlassen.
Beobachter der Arabischen Liga sind seit Dezember in Syrien. Ihr Ziel ist
es, die Gewalt zu beenden sowie den Abzug der Truppen aus den Städten und
die Freilassung politischer Gefangener zu überwachen. Da das Blutvergießen
in Syrien aber unvermindert weiterging, wird der Einsatz von der Opposition
kritisiert.
Das US-Außenministerium verkleinert weiter die Zahl der Mitarbeiter der
Botschaft in Damaskus. Die Betroffenen würden das Land so bald wie möglich
verlassen, teilte das US-Außenministerium auf seiner Webseite am Mittwoch
mit. US-Bürger wurden aufgefordert, nicht in das Land zu reisen. In Syrien
lebende Amerikaner sollten das Land umgehend verlassen.
## Französischer Journalist getötet
Knapp zehn Monate nach Beginn der Proteste gegen Präsident Baschar al-Assad
wurde erstmals ein westlicher Journalist in Syrien getötet. Der Franzose
Gilles Jacquier, langjähriger Kriegsberichterstatter des Fernsehsenders
France 2, starb nach syrischen Regierungsangaben am Mittwoch durch
Granatsplitter. Er gehörte zu einer Gruppe von ausländischen Reportern, die
auf Einladung der Regierung an einer Demonstration von Regimeanhängern in
der Protesthochburg Homs teilgenommen hatte. Bei dem Granatbeschuss seien
auch acht Syrer getötet worden.
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy drückte seine Abscheu über die Tat
aus. Außenminister Alain Juppé verurteilte die Tat und verlangte eine
Aufklärung der Todesumstände. In einer Erklärung forderte er die syrische
Führung zudem auf, für die Sicherheit ausländischer Journalisten zu sorgen
und die Pressefreiheit zu schützen.
Die syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, bei den Tätern handele es
sich um "bewaffnete Terroristen". Das ist die seit Monaten gängige
Bezeichnung des Regimes für die Protestbewegung. Aktivisten aus Homs
erklärten dagegen am Abend, die Attacke sei von regimetreuen Truppen
ausgegangen. Diese schreckten vor keiner Grausamkeit zurück, um der
Weltöffentlichkeit ihre Theorie vom Aufstand "terroristischer Banden" zu
verkaufen.
12 Jan 2012
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