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# taz.de -- Chaos und Gewalt in Syrien nehmen zu: Russland unterstellt Nato Mil…
> Nach dem öffentlichen Auftritt des syrischen Präsidenten Assad werden die
> Konfrontationen heftiger. Russland wirft der Nato vor, eine militärische
> Lösung vorzubereiten.
Bild: Sorgte nicht für Ruhe, sondern für weitere Gewalt: Assad redet in Damas…
DAMASKUS dpa | Nach dem öffentlichen Auftritt des syrischen Machthabers
Baschar al-Assad nehmen die Kämpfe zwischen regierungstreuen
Sicherheitskräften und den Regimegegnern zu. Die so genannten
Revolutionskomitees meldeten am Donnerstag heftige Gefechte zwischen
regulären Truppen und der "Freien Syrischen Armee" in der Stadt Deir
as-Saur.
Über der Provinz Homs seien Aufklärungsflugzeuge der Luftwaffe gesichtet
worden. In der Provinz Daraa hätten etwa 20 Soldaten, die an einer
Straßensperre postiert gewesen seien, gemeinsam Fahnenflucht begangen. In
Hama soll ein Soldat zu Tode gefoltert worden sein, weil er sich geweigert
habe, auf Regimegegner zu schießen.
Der russische Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew warf der Nato und
einigen arabischen Staaten vor, eine militärische Lösung des
Syrien-Konflikts vorzubereiten. Die USA und die Türkei hätten bereits
verschiedene Varianten geprüft, um nach libyschem Vorbild eine
Flugverbotszone in Syrien einzurichten, behauptete der einflussreiche
Funktionär in der Moskauer Tageszeitung Kommersant.
Moskau hatte zwar ebenfalls die Gewalt in Syrien angeprangert, dabei aber
auch die Opposition kritisiert. Russland sieht Syrien als engen Partner und
unterhält im syrischen Hafen Tartus eine Militärbasis. Ein Frachtschiff mit
russischem Militärmaterial nahm inzwischen Kurs auf Tartus, wie türkische
Medien berichteten.
Die unter der Flagge des Karibikstaates St. Vincent und der Grenadinen
fahrende "Chariot" war von zyprischen Behörden gestoppt worden, weil sie 60
Tonnen Munition aus Russland an Bord hatte, die für Syrien bestimmt waren.
Der Kapitän hatte vor der Weiterfahrt versichern müssen, Syrien nicht
anzulaufen. Russland ignoriert ein von der EU, den USA und der Türkei
verhängtes Waffenembargo gegen das Assad-Regime.
Unterdessen kehren immer mehr Militärs Assad den Rücken. In der vergangenen
Woche hatte sich erstmals ein Brigadegeneral auf die Seite der
Protestbewegung gestellt. General Mustafa Ahmed al-Scheich aus der
Protesthochburg Idlib rief alle Soldaten auf, seinem Beispiel zu folgen.
Die internationale Staatengemeinschaft habe eine moralische Verpflichtung,
die Zivilisten in Syrien zu schützen, sagte er.
Die Protestbewegung in Syrien beharrt darauf, dass der am Mittwoch in Homs
getötete französische Journalist Gilles Jaquier nicht bei einem Angriff von
Deserteuren ums Leben gekommen ist. Jaquier war bei einem Mörserangriff
getötet worden, als er in Begleitung staatlicher Aufpasser ein Viertel von
Assad-Anhängern in Homs besucht hatte. Die staatliche Nachrichtenagentur
Sana sprach von einer Attacke "bewaffneter Terroristen", bei der auch acht
Syrer getötet worden seien.
12 Jan 2012
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