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# taz.de -- Anschläge im Irak: Dutzende Schiiten getötet
> Erst verteilte er Kekse, dann zündete er den Sprengstoff. Ein
> Selbstmordattentäter hat sich im Irak inmitten schiitischer Pilger in die
> Luft gesprengt. Auch auf Sunniten gab es Anschläge.
Bild: Millionen von Gläubigen begingen das Ende der Trauerzeit für Imam Husse…
KAIRO dpa | Eine Serie von blutigen Bombenanschlägen hat am Wochenende
Dutzende Iraker das Leben gekostet und den Konflikt zwischen Sunniten und
Schiiten im Land weiter verschärft. Selbstmordattentäter hatten es vor
allem auf schiitische Pilger abgesehen.
Allein in der südirakischen Stadt Basra starben dabei mehr als 60 Menschen.
Aber auch in einer Hochburg der sunnitischen Muslime gingen mehrere
Sprengkörper hoch. Knapp zwei Drittel der rund 30 Millionen Iraker sind
schiitische Muslime, etwa ein Drittel Sunniten.
In Basra sprengte sich am Samstag ein Selbstmordattentäter inmitten von
Gläubigen in die Luft und riss nach Angaben aus Sicherheitskreisen
mindestens 61 Menschen mit in den Tod, weitere 139 wurden verletzt. Die
Gläubigen waren auf dem Weg zu den heiligen Stätten der Schiiten in der
Pilgerstadt Kerbela im Süden des Landes.
Trotz großer Sicherheitsvorkehrungen gelangte der Attentäter mit einem
Sprengstoffgürtel mitten in eine Gruppe von Wallfahrern. Die Gläubigen
waren auf dem Weg in eine Moschee, berichtete eine irakische
Nachrichtenwebseite. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder gewesen.
Nach Angaben von Augenzeugen hatte der Angreifer vor der Tat zunächst Kekse
verteilt. Als Polizisten sich ihm näherten, kam es zur Explosion. Basra
liegt rund 420 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Bagdad.
## Wallfahrt für Enkel des Propheten
In der Nähe der Stadt Mossul wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen
drei Polizisten bei einem weiteren Bombenanschlag getötet. Dabei hatte es
der Angreifer offenbar ebenfalls auf Pilger abgesehen, die dort einen
Schiitenschrein besuchten.
In Kerbela versammelten sich am Wochenende Millionen von Gläubigen, um das
Ende der Trauerzeit für den im Jahr 680 dort getöteten Imam Hussein bin Ali
zu begehen, den Enkel des Propheten Mohammed. In den vergangenen Jahren war
es bei diesen Wallfahrten immer wieder zu Anschlägen auf Schiiten gekommen.
In der westirakischen Stadt Ramadi gab es am Sonntag eine Serie von
Attacken auf staatliche Gebäude von Regierung und Sicherheitskräften. Dabei
wurden nach Angaben lokaler Behörden mindestens zehn Menschen getötet und
14 weitere verletzt. Unter den Toten seien drei Polizisten, ein Zivilist
und sechs Aufständische, sagte ein Sprecher.
Mindestens drei Bomben waren in der überwiegend von sunnitischen Muslimen
bewohnten Stadt explodiert, die rund 110 Kilometer westlich von Bagdad
liegt. Auch sollen Aufständische ein Anti-Terror-Zentrum gestürmt haben.
Daraufhin wurde eine Ausgangssperre verhängt.
15 Jan 2012
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