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# taz.de -- Kommentar Facebook-Fahndung: Bremsen kann beschleunigen
> Das Bremsen von den als Bedenkenträger verschrienen Datenschützern kann
> auch gut tun. Sie regen nämlich dazu an, kreative - und
> datenschutzrechtlich weniger problematische - Lösungen zu finden.
Bild: Will ein "Recht auf Vergessenwerden": EU-Kommissarin Viviane Reding.
Ja, diese Datenschützer können schon nerven. Sie machen Dinge kompliziert,
bremsen Prozesse und kommen mit ganz grundsätzlichen Einwänden, wenn es
doch eigentlich nur um eine kleine, gut funktionierende, praktische
Anwendung geht. So könnte man denken, wenn man die Auseinandersetzung um
den Facebook-Auftritt der Polizeidirektion Hannover verfolgt. Die Beamten
verbreiten darüber ihre Fahndungsaufrufe, mit Bild und Angaben zur Person.
Das beanstandet der Landesdatenschutzbeauftragte in Niederachsen. Er
glaubt, dass die Polizei dafür einen ausdrückliche gesetzliche Genehmigung
braucht, die es bisher nicht gibt.
Denn es gibt trotz großer Reichweite gute Gründe, keine Daten von
Verdächtigen an Facebook zu geben. Die können falsch sein und noch über
Jahre Probleme machen - weil sie stigmatisieren. Wer so unverfroren Daten
sammelt wie Facebook, muss nicht auch noch diese Informationen bekommen.
Das Bremsen von den als Bedenkenträger verschrienen Datenschützern kann
auch gut tun. Sie regen nämlich dazu an, kreative - und
datenschutzrechtlich weniger problematische - Lösungen zu finden. Bremsen
kann also beschleunigen. Warum nicht per Facebook nur auf
Fahndungsinformationen verlinken, die auf deutschen Polizeiservern sind?
Dort lassen sie sich ordentlich löschen - gegen die dortigen Seiten kann
ein Betroffener problemlos vorgehen.
23 Jan 2012
## AUTOREN
Daniel Kummetz
## TAGS
Schwerpunkt Meta
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mit großer Resonanz. Der Landesdatenschutzbeauftragte protestiert. Die
Suche ist ausgesetzt.
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