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# taz.de -- Ermittlungen zum Neonazitrio: Razzia bei mutmaßlichen Terrorhelfern
> Die Wohnungen von mehreren mutmaßlichen Helfern der Neonazi-Terrorzelle
> NSU sind durchsucht worden. Die Beschuldigten sollen dem Trio
> Schusswaffen beschafft haben.
Bild: Das Neonazitrio hatte viele Waffen, darunter zwei Pumpguns.
KARLSRUHE dpa/taz | Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwoch bundesweit
Wohnungen und Geschäftslokale von mutmaßlichen Unterstützern der Zwickauer
Neonazi-Terrorzelle durchsucht.
Wie die Behörde am Mittwoch in Karlsruhe mitteilte, sollen die
Beschuldigten den mutmaßlichen Terroristen der Vereinigung
"Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) Schusswaffen und Sprengstoff
verschafft haben. Es seien Wohnungen und Geschäfte in Sachsen, Thüringen
und Baden-Württemberg durchsucht worden.
Zwei der Beschuldigten sollen den mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe
Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe bereits 1998 Sprengstoff und eine
Schusswaffe zur Verfügung gestellt haben. Es bestehe der Verdacht, dass sie
die Zwickauer Terrorzelle auch später unterstützt hätten, teilte die
Bundesanwaltschaft mit. Zwei weitere Beschuldigte sollen den Mitgliedern
des NSU 2002 und 2003 mehrere Schusswaffen verschafft haben, darunter
mindestens eine sogenannte Pumpgun.
Das Neonazitrio war 1998 untergetaucht und soll danach neun
Kleinunternehmer mit türkischen und griechischen Wurzeln, sowie an eine
Polizistin ermordet haben. Erst dreizehn Jahre später flogen sie zufällig
bei Ermittlungen zu einem Banküberfall auf. Böhnhardt und Mundlos sollen
sich selbst erschossen haben. Zschäpe stellte sich der Polizei.
Bislang sind vier mutmaßliche Helfer des Naziterrortrios in Haft. Bereits
Mitte November nahmen Beamte des Landeskriminalamtes Niedersachsen Holger
G. fest. In seiner Wohnung wurde unter anderem das Drehbuch zu dem
Propagandavideo der Gruppe sichergestellt. Zehn Tage später wurde Andre E.
festgenommen, der den Propagandafilm für die NSU erstellt haben soll.
Ende November wurde der frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben inhaftiert.
Auch ihm wird vorgeworfen, die Terroristenzelle unterstützt zu haben. Unter
anderem heißt es, er habe der Terrorzelle eine Waffe beschafft. Am 11.
Dezember geht den Fahndern Matthias D. ins Netz. Er soll dem Trio zwei
Wohnungen in Zwickau als dauerhafte Unterkunft überlassen haben. Damals
wurde nach Medienberichten auch die Wohnung von Mandy S. durchsucht. Sie
soll dem Trio unmittelbar nach deren Untertauchen Unterkunft beschafft
haben.
25 Jan 2012
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