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# taz.de -- Gelder gestrichen: Harte Zeiten für Klimaskeptiker
> Zurzeit ist es nicht einfach, Klimazweifler zu sein. Dänemark streicht
> ihnen die Mittel, Großbritannien fordert Transparenz und sogar die Sonne
> lässt sie im Stich.
Bild: Suche die Ursache: CO2-Ausstoß oder Sonne.
BERLIN taz | Einem der profiliertesten Unruhestifter in der Klimadebatte
droht die Schließung seines Instituts: Björn Lomborgs Copenhagen Consensus
Center (CCC) wird ab Juli von der dänischen Regierung die Finanzierung
gestrichen, bestätigte ein CCC-Sprecher der taz. Der Statistiker hat sich
international einen Namen gemacht, weil er erst die Existenz des
Klimawandels leugnete und auch später die offizielle Klimapolitik heftig
kritisierte.
Anders als die konservativen Vorgängerregierungen habe die derzeitige
sozialdemokratische Mehrheit im Parlament die Finanzierung des CCC nicht
mehr in den Haushalt eingestellt, erklärte das Center. Damit fehlt Lomborgs
Institut mit etwa 15 Angestellten jährlich etwa eine Million Euro. Das
nächste CCC-Projekt sei gesichert, hieß es, aber für danach würden nun
Sponsoren gesucht.
Lomborg hat sich als "skeptischer Umweltschützer" einen umstrittenen Ruf
erworben. Seine Vorwürfe, Klima- und Umweltschützer argumentierten oft
unwissenschaftlich, wurden häufig ihrerseits als unwissenschaftlich
widerlegt. Trotzdem ist er als telegener Kritiker gut im Geschäft. Er
plädiert unter anderem dafür, Klimapolitik solle sich vermehrt um Anpassung
an den Wandel und weniger um Reduktion von Emissionen kümmern.
Gegenwind bekommen die Klimaskeptiker auch in Großbritannien. Dort
versuchen Wissenschaftler und Journalisten, den klimaskeptischen Thinktank
Global Warming Policy Foundation zur Offenlegung seiner Finanzierung zu
zwingen. Nach einem Bericht des Guardian unterstützen Klimaforscher wie der
US-Experte James Hansen eine entsprechende Eingabe an ein "Tribunal für
Informationsrecht". Der Thinktank wird vom konservativen Exfinanzminister
Nigel Lawson geleitet. Forscher werfen ihm vor, er stelle ihre
Forschungsergebnisse falsch dar und ziehe ihre Arbeit ungerechtfertigt in
Zweifel.
Und dann lässt auch noch die Sonne die Klimaskeptiker im Stich: Entgegen
der Behauptung, die Sonne sei mit ihren Aktivitäten für den Klimawandel
verantwortlich, nimmt die Sonnenenergie im 21. Jahrhundert vermutlich ab,
haben Wissenschaftler berechnet. Eine neue Studie des britischen
Wetterdienstes Met Office und der Universität von Reading zeigt, dass die
globale Durchschnittstemperatur dadurch bis 2100 aber nur um etwa 0,08 Grad
gesenkt würde - kaum relevant bei Prognosen, die von einem Anstieg der
globalen Mitteltemperatur um 2 bis 4 Grad bis zum Jahr 2100 ausgehen.
29 Jan 2012
## AUTOREN
Bernhard Pötter
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
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