Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- ADAC-Experte über Elektroautos: "Es muss sicher und bezahlbar sein"
> Christian Buric vom ADAC über Elektroautos als Alternative für Städter,
> Fahrzeugpreise und warum Menschen in Mietwohnungen im Zweifel im Nachteil
> sind.
Bild: Wie weit reicht der Akku? Neue Fragen für Autofahrer.
taz: Herr Buric, die Bundesregierung will bis zum Jahr 2020 eine Million
Elektroautos in Deutschland auf die Straße bringen. Derzeit sind es nicht
einmal 3.000. Woran hapert es?
Christian Buric: Wir müssen viel mehr als bislang die Sicht der Verbraucher
in den Mittelpunkt rücken. Bislang standen ja eher die Interessen von
Industrie und die Politik im Fokus. Aber: Wenn die Verbraucher, also die
Autofahrer, nicht mitmachen, wird das Ziel nicht erreicht.
Was wünschen sich denn die Verbraucher?
Ein Elektroauto muss sicher und bezahlbar sein. Und bei Komfort, Reichweite
und Platzangebot darf es keine großen Abstriche gegenüber herkömmlichen
Fahrzeugen geben. Im Moment hapert es vor allem am Preis. Elektroautos sind
für den Otto Normalverbraucher zu teuer.
Und die Sicherheit? Manch einer fürchtet sich vor auslaufenden Batterien
bei Unfällen.
Wir vom ADAC waren die Ersten, die beim I-Miev von Mitsubishi einen
Crashtest durchgeführt haben. Wir können sagen: Das Auto ist sicher. Auch
der Opel Ampera ist nach bisherigem Erkenntnisstand sicher. Für die
Verbraucher sind solche Tests sehr wichtig. Auch bei Erdgas- und
Autogas-Autos konnten wir mit unseren Tests die ursprünglich vorhandenen
Ängste der Autofahrer abbauen.
Wie sieht es mit der Alltagstauglichkeit der E-Autos aus?
Ein Problem ist das Aufladen der Batterie, das viel Zeit in Anspruch nimmt.
Wer in einer Mietwohnung wohnt und keine Garage hat, könnte sein Auto
derzeit zu Hause nicht aufladen. Das ginge nur an Ladestationen, etwa in
Parkhäusern, während man einkaufen geht, oder in der Firma, wenn man
arbeitet.
Gibt es überhaupt genügend Ladestationen?
Da im Moment nur wenige Elektrofahrzeuge auf der Straße sind, reichen die
Ladestationen. Aber deren Zahl müsste natürlich stark steigen, wenn wir
viele E-Autos bekommen. In Zukunft könnte sich auch die Möglichkeit der
Schnellladung durchsetzen: Wenn die Batterie in zehn Minuten voll wäre,
wäre das toll. Daran sollten die Hersteller mit Hochdruck arbeiten.
Werden sich die Mobilitätsvorstellungen durch Elektrofahrzeuge ändern?
Ja, auf jeden Fall. Man muss viel mehr planen: Wie weit kann ich fahren,
wann und wo kann ich aufladen, muss diese Fahrt wirklich sein? Solche und
ähnliche Fragen werden sich die Verbraucher viel häufiger als bislang
stellen. Für die Bewohner von Städten ist das Elektroauto dennoch eine gute
Alternative zum herkömmlichen Auto.
Wer soll denn die vielen Elektroautos kaufen?
Dass private Verbraucher im großen Stil zugreifen, ist derzeit nicht
vorstellbar. Da müssen schon große Unternehmen und Behörden vorpreschen,
die über einen Fuhrpark verfügen.
30 Jan 2012
## AUTOREN
Richard Rother
## ARTIKEL ZUM THEMA
Modellregionen für Elektromobilität: Nicht genug Geld für die Besten
Vier Modellregionen sollen das Image von Elektroautos aufpolieren. Doch im
Etat fehlen 20 Millionen Euro – nun könnten Einzelprojekte in jeder Region
gestrichen werden.
Umfrage zur Mobilität: Es trifft wieder mal die Verwandten
Die Preise für Fahrten mit Bussen, Bahnen und Autos steigen. Eine
Forsa-Umfrage zeigt, dass ein Viertel aller Bundesbürger deshalb auf
Mobilität verzichtet.
Ökoautos sind kein Markterfolg: An der Tanke regiert die Gewohnheit
Trotz des großen politischen Aufwands haben sich die Alternativen zu Benzin
und Diesel nicht durchgesetzt. Nur 1,4 Prozent der 43 Millionen Pkws in
Deutschland laufen mit Strom oder Gas.
Umweltbilanz von Elektroautos: Öko nur gegen Aufpreis
Der Opel Ampera ist das erste deutsche Elektroauto für den Alltag. Ein neus
Gutachten zeigt aber: Ohne Ökostrom sind Elektroautos eine Klimabelastung.
Stromquellen in Deutschland: Mehr Strom, dafür grüner
Nach dem Atomausstieg ermittelt die Bundesnetzagentur, welche Art von
Kraftwerken bis 2022 gebaut werden. Das Ergebnis übertrifft alle
Erwartungen.
Internationale Automobilausstellung: Elektro ist das neue Brummen
Und sie fahren doch. Auf der IAA in Frankfurt sind serienreife E-Autos zu
sehen. Im Premiumsegment heißt die Devise weiter: big is beautiful.
Bericht und Video-Reportage: Das Märchen vom Elektroauto
Keiner verkauft so viele strombetriebene Autos wie Karl Nestmeier aus
Franken. Doch bald wird ihn VW überholen – leider auch beim Verbrauch. Wie
mit viel PS viel PR gemacht wird.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.