# taz.de -- Hillary Clinton verurteilt Gewalt in Syrien: Berichte über hundert… | |
> Am Dienstag berät der UN-Sicherheitsrat über die Lage in Syrien. | |
> Unterdessen kursieren Berichte, dass in den vergangenen Tagen hunderte | |
> Zivilisten getötet wurden. | |
Bild: Ein syrischer Panzer liefert sich Gefechte mit Aufständischen in Homs. | |
NEW YORK/KAIRO/DAMASKUS dpa | US-Außenministerin Hillary Clinton hat die | |
jüngste Eskalation der Gewalt in Syrien scharf verurteilt und den | |
UN-Sicherheitsrat zum Handeln aufgerufen. Das höchste Gremium der Vereinten | |
Nationen müsse "eine klare Botschaft der Unterstützung an das syrische Volk | |
senden, sagte Clinton. Das Regime in Damaskus habe die Militäroperationen | |
im ganzen Land verschärft, allein in den vergangenen Tagen seien hunderte | |
Zivilisten getötet worden, hieß es in einer am Montag in Washington | |
verbreiteten Erklärung. | |
Der Sicherheitsrat wollte am Dienstag in New York in einer Sondersitzung | |
über die Lage in Syrien beraten. Dabei sollten der Generalsekretär und der | |
Syrienbeauftragte der Arabischen Liga über die Situation in dem seit | |
Monaten von Gewalt erschütterten Land informieren. | |
Zur Debatte steht auch ein Resolutionsentwurf, den Marokko am Freitag im | |
Namen der arabischen und europäischen Staaten vorgelegt hatte. In dem | |
Papier werden ein Ende der Gewalt und politische Reformen in Syrien | |
gefordert. | |
"Der Sicherheitsrat muss handeln und dem syrischen Regime klarmachen, dass | |
die Weltgemeinschaft ihr Handeln als ein Bedrohung für Frieden und | |
Sicherheit betrachtet", erklärte Clinton, die selbst an der | |
Sicherheitsratssitzung teilnehmen wollte. | |
## Versuchte Assad zu fliehen? | |
Russland hatte bereits im Vorfeld der Sitzung klargemacht, dass es eine | |
europäisch-arabische Syrien-Resolution unter keinen Umständen unterstützen | |
werde. Sie sei unausgewogen, hieß es. | |
Die Moskauer Regierung hat sich selbst als Vermittler angeboten und | |
Vertreter von Regierung und Opposition zu Gesprächen eingeladen. Die | |
Machthaber in Damaskus hätten einem solchen Treffen bereits zugestimmt, | |
teilte das russische Außenministerium am Montag mit. Die Opposition lehnte | |
die Einladung zu den Gesprächen ab, wie arabische Medien berichteten. | |
Zunächst müsse Präsident Baschar al-Assad zurücktreten. | |
Die Lage in Syrien hatte sich am Montag weiter verschärft. Der Aufstand | |
gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad rückte immer näher an die | |
Hauptstadt Damaskus heran. Nur noch wenige Kilometer von dem Stadtzentrum | |
entfernt gab es nach Angaben von Augenzeugen in der Nacht zum Montag | |
heftige Gefechte zwischen Regierungstruppen und Deserteuren. Nach | |
unbestätigten Gerüchten versuchten Assads Frau und Söhne das Land zu | |
verlassen - und wurden daran gehindert. | |
31 Jan 2012 | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Tag der Trauer und des Zorns in Syrien: Racheakte an Zivilisten | |
Augenzeugen berichten von der Sprengung von Häusern in der Stadt Rankus. | |
Seit dem Wochenende gab es über 300 Tote. Kurdische Vertreter treffen sich | |
im Nordirak. | |
Berichte von Augenzeugen in Syrien: "Nie habe ich uns so viel Mut zugetraut" | |
Der Aufstand der Rebellen hat die Vororte von Damaskus erreicht, die Lage | |
ist unübersichtlich. Menschen aus der syrischen Hauptstadt erzählen von | |
ihren Hoffnungen und Ängsten. | |
Kommentar Syrien und Russland: Das Scheitern war absehbar | |
Die syrische Opposition hat die Einladung des Kreml bereits abgesagt. Von | |
Russland wäre als Vermittler zwischen den syrischen Kriegsparteien aber | |
ohnehin nicht viel zu erwarten. | |
Konflikt mit Syrien: Diplomatie in der Sackgasse | |
Die Golfstaaten setzen nach der gescheiterten Beobachtermission in Syrien | |
nun auf eine Resolution des UN-Sicherheitsrats. Doch Russland und China | |
stellen sich weiterhin quer. |