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# taz.de -- Streit der Woche: Eurokrise – ist Deutschland zu hart?
> Seit Monaten diktiert die Bundesregierung der EU den Rettungskurs in der
> Währungskrise – in teilweise harschem Ton. Das Murren im Ausland dagegen
> wächst.
Bild: Angela Merkel ist derzeit nicht sonderlich beliebt in Griechenland – eb…
Germanophobie – Das Wort ist in jüngster Zeit häufiger zu hören. Die
deutsche Bundeskanzlerin wird in Griechenland mit Hitler-Bart und
Hakenkreuz gezeigt. Und selbst der sozialistische Präsidentschaftskandidat
Francois Hollande erinnert in Frankreich an die nationalsozialistische
deutsche Vergangenheit und den freiheitlichen französischen Widerstand,
wenn es um die Lösung der Eurokrise geht.
Unter den platten Ressentiments liegt allerdings eine ernsthafte Debatte:
Manche fragen sich jetzt, ob die starre deutsche Position in der Eurozone
am Ende mehr schadet als hilft.
Die deutsche Kanzlerin und ihr Finanzminister rechtfertigen die
Forderungen: Europa stecke in einer Schuldenkrise, weshalb besonders die am
stärksten überschuldeten Staaten wie Griechenland, Portugal oder Italien
sparen müssten.
Schon richtig, erwidern ihre Kritiker: Wenn etwa griechischen Arbeitnehmern
und Rentnern aber immer wieder die Bezüge gekürzt würden, könnten sie auch
kein Geld ausgeben. Die ohnehin stagnierende Wirtschaft erstickt vollends.
Man müsse nicht nur fordern, sondern auch fördern.
Immer nur Haushaltsdisziplin, Haushaltsdisziplin, Haushaltsdisziplin zu
rufen, wenn es um die Existenzkrise des Euro geht, nährt nicht nur bei
Kommentatoren den Eindruck, man habe es mit einem Zuchtmeister zu tun.
Aber trägt nicht das AAA-Land Deutschland weiterhin einen Großteil der
Hilfspakete, argumentieren die Befürworter der harten Haltung.
Viele europäische Partner stören sich dennoch am harschen Ton, der
regelmäßig aus Deutschland zu hören ist. Erst am Wochenende hatte
Finanzminister Wolfgang Schäuble gefordert, dem griechischen Fass müsse nun
endlich ein Boden eingezogen werden. Der Fraktionsvorsitzende der Union,
Volker Kauder, freute sich vor einigen Wochen: "Jetzt auf einmal wird in
Europa Deutsch gesprochen." Im Ausland schreckt genau das viele ab.
Was meinen Sie: Ist Deutschland in der Eurokrise zu hart?
Beziehen Sie Stellung! Die sonntaz wählt unter den interessantesten
Kommentaren einen aus und veröffentlicht ihn im Wochenendmagazin sonntaz.
Der Kommentar sollte etwa 1.200 Zeichen umfassen und mit dem Namen und der
E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein.
14 Feb 2012
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