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# taz.de -- Anklage gegen Neonazi-Sänger: Band verherrlichte "Döner-Killer"
> Schon 2010 verherrlichte die Band "Gigi und die braunen Stadtmusikanten"
> die Morde an neun Migranten. Nun sind sie wegen Volksverhetzung
> angeklagt.
Bild: Szene-interne Chiffre: Neun Morde werden bebildert und besungen.
BERLIN taz | Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat Anklage gegen den Sänger
der rechtsextremen Band "Gigi und die braunen Stadtmusikanten" erhoben. Das
bestätigte ein Sprecher der Behörde. Sie wirft dem 42-jährigen
Neonazi-Sänger Daniel G. Volksverhetzung vor.
"Gigi und die braunen Stadtmusikanten" waren nach dem Bekanntwerden der
Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) ins Blickfeld der
Öffentlichkeit gerückt. Hatte die Band doch schon 2010 in dem Lied
"Döner-Killer" auf dem Album "Adolf Hitler lebt" die Morde an neun
türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern verherrlicht. "Bei
allen Kebabs herrschen Angst und Schrecken", hieß es in dem Neonazi-Song.
"Der Döner bleibt im Halse stecken, denn er kommt gerne spontan zu Besuch,
am Dönerstand, denn neun sind nicht genug."
Das hatte die Frage aufgeworfen, ob der rechtsextreme Hintergrund der
Mordserie schon vor Auffliegen der Zwickauer Zelle im November 2011
innerhalb der Neonaziszene einem breiteren Kreis von Personen bekannt
gewesen war. Die bisherigen Ermittlungen haben das allerdings nicht
bestätigt.
Daniel G. gilt schon seit Jahren als einer der wichtigsten Köpfe in der
rechtsextremen Rockszene und war in der Vergangenheit nicht nur bei "Gigi
und den braunen Stadtmusikanten" aktiv, sondern gründete bereits in den
90er-Jahren die Band "Stahlgewitter" mit.
Angezeigt hatte den Sänger Daniel G. die Berliner Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes. "Die Neonaziband hetzt seit Jahren auf nicht
hinnehmbare Art und Weise gegen Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen,
und verherrlicht Gewalt", teilte der antifaschistische Verein am Montag
mit. Dort hofft man, dass auch noch die anderen "braunen Stadtmusikanten"
angeklagt werden.
20 Feb 2012
## AUTOREN
Wolf Schmidt
## TAGS
Schwerpunkt Rechter Terror
Schwerpunkt Rechter Terror
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