Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Beate Klarsfeld: Die gerettete Wahl
> Es ist richtig, dass die Linkspartei, die mal wieder außen vor gelassen
> wurde, trotzdem mitzuspielt. Auch die Zweifler bei SPD und Grüne haben
> nun eine Alternative.
Die Linkspartei schickt Beate Klarsfeld ins Rennen – und das ist gut so. Es
wäre miserabel für die politische Kultur, wenn es keine Alternative zu
Joachim Gauck geben würde. Denn Gauck ist zwar von einer ganz großen
Koalition gekürt worden, aber alles andere als unumstritten. Ohne seriöse
Gegenkandidatur wäre die Bundesversammlung zu einer Farce geworden.
Deshalb ist es richtig, dass die Linkspartei, die mal wieder demonstrativ
außen vor gelassen wurde, sich durchgerungen hat, trotzdem mitzuspielen. Es
gibt auch im rot-grünen Lager manche, die an dem designierten
Bundespräsidenten zweifeln. Sie haben nun die Möglichkeit, abzuwägen und
sich zu entscheiden. Es wäre ein Zeichen von Souveränität und der oft
beschworenen Überparteilichkeit, wenn auch Sozialdemokraten und Grüne
Klarsfeld nicht als bloße Agitpropkandidatin der Linkspartei sehen würden.
So weit das Positive. Andererseits wirkt Klarsfeld als Kandidatin etwas
retro. Produktiver für die Debatte wäre eine Kandidatur gewesen, die mehr
für die Kritik am sozialen Auseinanderdriften steht. Immerhin scheint die
Gefahr gering, dass Klarsfeld und Gauck eine heillose Inszenierung
Antifaschismus versus Antistalinismus aufführen.
Das Ganze könnte also prima für die Linkspartei sein – doch die Art dieser
Kandidatur war holprig. Gesine Lötzsch hat das Gedeale um Gauck und das
rot-grün-schwarz-gelbe Kandidatenkarussell mit schroffen Worten kritisiert
– dann hat die Linksparteispitze ein ähnliches Stück inszeniert. Für die
Linkspartei birgt Klarsfeld das Risiko, dass das eigene Lager wegen
Klarsfeld scharfer Pro-Israel-Position erodiert.
Aber die Bundesversammlung hat nun eine Wahl. Und das zählt am Ende.
27 Feb 2012
## AUTOREN
Stefan Reinecke
Stefan Reinecke
## TAGS
Beate Klarsfeld
Beate Klarsfeld
Beate Klarsfeld
Beate Klarsfeld
Beate Klarsfeld
Beate Klarsfeld
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ein Plädoyer für Bundespräsident Gauck: Einer, der den Widerspruch auslebt
Joachim Gauck trägt das Thema Freiheit vor sich her. Dafür gibt es sehr
gute Gründe. Zentral dabei ist Verantwortungsübernahme: für sich selbst und
auch für alle.
Beate Klarsfeld: Ihr Kandidat heißt Sarkozy
In der Bundesversammlung ist Beate Klarsfeld die Kandidatin der
Linkspartei. In Frankreich unterstützt die in Paris lebende 73-Jährige den
konservativen Präsidenten.
Beate Klarsfelds Ohrfeige: Erziehung zur Mündigkeit
Peter Hintze von der CDU spricht vom „destruktiven Charakter“ der
Personalie Klarsfeld. Dabei wurden schon in der Antike Sklaven mit einer
Ohrfeige in die Freiheit entlassen.
Porträt Beate Klarsfeld: Deutsche, Nichtjüdin, Kämpferin
Die Ohrfeige für Bundeskanzler Kiesinger hat Beate Klarsfeld berühmt
gemacht. Ihr Lebensthema ist die Verfolgung von alten Nazis.
Linke nominiert Präsidentschaftskandidatin: Nazi-Jägerin Klarsfeld wird's
Nach dem Politikwissenschafter Butterwegge verzichtet auch
Linke-Politikerin Jochimsen auf eine Kandidatur als Bundespräsidentin. Die
Linke nominiert die Nazi-Jägerin Beate Klarsfeld.
Mögliche Nominierung von Beate Klarsfeld: Auf keinen Fall eine „Anti-Gauck“
Die Nazi-Jägerin Klarsfeld will bei einer möglichen Nominierung als
Bundespräsidentin keine „Anti-Gauck“-Kandidatin sein. Eine Nominierung sä…
sie als Anerkennung ihrer Arbeit.
Amt des Bundespräsidenten: Klarsfeld mögliche Gauck-Konkurrentin
Die Linkspartei überlegt, die Nazijägerin Beate Klarsfeld als
Gegenkandidatin von Joachim Gauck aufzustellen. Über ihren Mann lässt sie
mitteilen, dass sie bereit steht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.