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# taz.de -- Kommentar Krankenhauskeime auf Bremer Frühchenstation: Die Debatte…
> Ob beim Keimausbruch auf einer Bremer Frühchenstation die
> Arbeitsbelastung zu mangelnder Hygiene führte oder nicht: Klar ist, das
> Gesundheitssystem als solches macht krank und tötet.
Bild: Kritikresistent: Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD).
Auf der Frühgeborenenstation im größten Bremer Krankenhaus grassiert seit
Jahren ein Bakterium, das für Menschen mit einem schwachen Immunsystem
gefährlich und gegen Antibiotika resistent ist. Drei Frühgeborene starben
nachweislich 2011 nach einer Infektion mit dem Keim ESBL im Klinikum Mitte.
Bei drei weiteren wurde er jetzt auf der Haut gefunden – nachdem die
Station desinfiziert und Hygienemaßnahmen verschärft wurden.
Warum das nicht gereicht hat, weiß derzeit kein Mensch. Wie schon im
vergangenen Jahr wird das Personal untersucht, ob jemand Überträger des
Keims ist, zuletzt war das Ergebnis negativ. Sollte sich dieser Befund
wiederholen, schwächt das die Position derer, die Personalmangel für den
Keimausbruch verantwortlich machen. Die Logik: Wer zu viele PatientInnen zu
versorgen hat, hat keine Zeit mehr, sich vorschriftsmäßig die Hände zu
desinfizieren.
Dabei gibt es nicht nur in Bremen unzählige Stationen in Kliniken, in denen
die Arbeitsbelastung um einiges höher ist als auf der Neonatologie im
Klinikum Mitte – die aber nie so viel Aufmerksamkeit erfahren werden. Nicht
nur Babies sind resistenten Keimen schutzlos ausgeliefert, auch alte und
andere immunschwache Menschen. Mit denen lässt sich aber nicht so gut
Politik machen. Wer sich auf eine Station in einem Krankenhaus einschießt,
lenkt davon ab, dass das Gesundheitssystem als solches krank macht und
tötet.
28 Feb 2012
## AUTOREN
Eiken Bruhn
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