# taz.de -- Megaupload-Gründer zu Vorwürfen: „Irreführend“ und „bösar… | |
> Der Megaupload-Gründer Kim Dotcom hat die Klage gegen sich als | |
> unbegründet zurückgewiesen. Die Anklageschrift würde Beweise, die für ihn | |
> sprechen würden, nicht berücksichtigen. | |
Bild: Ist sich seiner Sache sicher: Kim Dotcom mit Journalisten. | |
WELLINGTON afp | Der deutsche Megaupload-Gründer Kim Dotcom hat die | |
Anschuldigungen der US-Justiz gegen ihn als „irreführend“ und sogar | |
„böswillig“ zurückgewiesen. Einen Prozess gegen ihn werde die US-Justiz | |
niemals gewinnen können, sagte Dotcom am Donnerstag im ersten Interview | |
seit seiner Verhaftung der Zeitung New Zealand Herald. Die US-Behörden | |
werfen Dotcom Verletzung des Urheberschutzes und Betrug vor und fordern | |
seine Auslieferung. | |
Megaupload bot seinen Nutzern seit 2005 an, Daten im Internet zu speichern | |
und dort auch anderen zur Verfügung zu stellen. Dies ist an sich nicht | |
illegal. Allerdings wurde die Plattform auch dazu genutzt, Raubkopien etwa | |
von Musik, Filmen und Software zu verbreiten. Rechteinhabern soll so ein | |
Schaden von 500 Millionen Dollar entstanden sein. | |
Dotcom sagte dem Blatt, in der Anklageschrift fehlten „Beweise“ dafür, dass | |
er „persönlich“ versucht habe, Raubkopierer daran zu hindern, ihr Material | |
über Megaupload zur Verfügung zu stellen. Bei Megaupload seien 20 Leute | |
damit beschäftigt gewesen, mögliche Raubkopien zu löschen. | |
„Für jede E-Mail in deren Anklageschrift habe ich hundert andere, die das | |
Gegenteil beweisen“, sagte Dotcom. „Ich saß in meiner Zelle und dachte: Wie | |
können die sich auf eine so irreführende und böswillige Art einfach | |
Vorwürfe herauspicken? Die können nicht gewinnen.“ | |
## Die „Schlacht“ beginnt im August | |
Es könne allerdings „Jahre dauern“, seine Unschuld zu beweisen, sagte | |
Dotcom weiter. Sein Kampf, gegen Kaution auf freiem Fuß bleiben zu können, | |
sei nur der Anfang. Die „Schlacht“ werde im August beginnen, wenn die erste | |
Anhörung im Prozess um seine mögliche Auslieferung an die USA geplant ist. | |
In den USA drohen dem 38-Jährigen bis zu 20 Jahre Haft. | |
Dotcom beschwerte sich über seine Behandlung nach der Verhaftung am 20. | |
Januar. In der ersten Nacht in Untersuchungshaft sei er alle zwei Stunden | |
geweckt worden. „Ich sagte, das ist Folter, das ist Schlafentzug.“ Das | |
einzig Positive an der Haft sei gewesen, dass er 16 Kilogramm abgenommen | |
habe. | |
Er wolle auf Dauer in Neuseeland bleiben, sagte der in Kiel geborene Dotcom | |
der Zeitung: „Dies ist das Land, in dem ich leben möchte und wo meine | |
Kinder aufwachsen sollen. Ich liebe es hier.“ Dotcom kam Anfang 2010 nach | |
Neuseeland. Er hat drei Kinder, seine Frau Mona ist schwanger mit | |
Zwillingen. | |
1 Mar 2012 | |
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