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# taz.de -- Wegen fehlender Kaution: PIP-Gründer in Haft
> Der frühere Geschäftsführer des Brustimplantate-Herstellers PIP wurde
> wegen einer ausgebliebenen Kautionszahlung inhaftiert. Die Firma steht im
> Zentrum des Skandals um Billig-Silikonkissen.
Bild: Jean-Claude Mas hat zugegeben für die Produktion von Brustimplantaten ni…
PARIS dpa | Im Skandal um die nicht zugelassenen Billig-Brustimplantate ist
der ehemalige Chef der mittlerweile insolventen Firma Poly Implant Prothèse
(PIP) in Haft. Jean-Claude Mas habe die auf 100 000 Euro festgesetzte
Kaution nicht gezahlt, berichtete der französische TV-Nachrichtensender BFM
am Mittwoch unter Berufung auf Justizkreise.
Mas steht im Zentrum des weltweiten Skandals um gesundheitsgefährdene
Silikonkissen. Die französische Justiz hat ein Anklageverfahren wegen
fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Mas war am 26. Januar im Anwesen
seiner Lebensgefährtin im südfranzösischen Six-Fours-les-Plages
vorübergehend festgenommen worden. Nach Festsetzung einer Kaution war er
aber freigekommen.
Die Ermittlungen gegen Mas laufen, seitdem in Frankreich Krebserkrankungen
von Frauen mit PIP-Implantaten bekannt wurden. Nach Angaben der
Aufsichtsbehörde Afssaps wurden 20 Fälle registriert. Sie betont jedoch,
dass bisher kein Zusammenhang zwischen Tumorentstehung und den vermutlich
leicht platzenden Billig-Implantaten bewiesen sei.
In einer beispiellosen Aktion hatte die Regierung in Paris im Dezember
dennoch 30 000 französischen Frauen eine vorsorgliche Entfernung ihrer
PIP-Brustimplantate empfohlen - die deutschen Behörden folgten wenig
später. Weltweit sollen mehr als 300 000 Frauen minderwertige Silikonkissen
des Herstellers tragen.
Jean-Claude Mas hat bereits eingeräumt, aus Kostengründen für die
Produktion von Brustimplantaten nicht zugelassenes Silikon verwendet zu
haben. Der Unternehmer bestreitet aber eine Gesundheitsgefährdung durch den
Kunststoff.
7 Mar 2012
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