| # taz.de -- Südwesten stellt Weichen für Windkraft: "Grundsätzlich" erlaubte… | |
| > Baden-Württemberg will 10 Prozent seines Energiebedarfs bis 2020 mit | |
| > Windstrom decken. Naturschutzverbände stehen trotz anfänglicher Bedenken | |
| > nun hinter dem Vorhaben. | |
| Bild: Die grün-rote Regierung in Baden-Württemberg will per Gesetz den Ausbau… | |
| BERLIN taz | Baden-Württemberg will künftig wesentlich mehr Strom aus | |
| Windkraft gewinnen. Am Dienstag stellte die grün-rote Landesregierung ein | |
| Gesetz vor, das den Ausbau erleichtert soll. „Anders als früher ist der Bau | |
| von Windrädern künftig grundsätzlich erlaubt und nicht mehr grundsätzlich | |
| verboten“, sagt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). | |
| Dazu überarbeitet die Regierung das Landesplanungsgesetz, das noch aus der | |
| Zeit des bis 2005 regierenden Erwin Teufel (CDU) stammt, der als | |
| ausgesprochener Gegner der Windkraft galt. Zwar gab es nach dem alten | |
| Gesetz explizit ausgewiesene Vorranggebiete: Auf rund einem Prozent der | |
| Landesfläche genoss der Bau von Windrädern Priorität. | |
| Im restlichen Bundesland war er aber bis auf wenige Ausnahmen verboten. | |
| Projektplaner kritisierten seit Jahren, dass viele Flächen wegen schlechter | |
| Windverhältnisse unbrauchbar waren. Bereits die letzte schwarz-gelbe | |
| Regierung unter Günther Oettinger und Stefan Mappus (beide CDU) hatte die | |
| zuständigen Regionalverbände ab 2005 gedrängt, das zu ändern, und einen | |
| Windatlas mit den besten Standorten erarbeitet. | |
| ## Wie weit sind Naturschutzgebiete entfernt? | |
| Mit dem neuen Gesetz soll es weiter Vorranggebiete geben, für die die | |
| Behörden Bedenken aus Gründen des Arten- oder Landschaftsschutz | |
| ausgeschlossen haben. Aber jetzt dürfen auch woanders Anlagen errichtet | |
| werden. Die Genehmigung hängt davon ab, ob sie weit genug von | |
| Wohnsiedlungen oder Naturschutzgebieten entfernt sind. | |
| Die Naturschutzverbände Nabu und BUND stehen grundsätzlich hinter dem Plan | |
| der Regierung, bis 2020 10 Prozent des Bruttostromverbrauchs | |
| Baden-Württembergs aus heimischer Windkraft zu decken. 2011 kam nur ein | |
| Prozent zusammen, die alte Regierung wollte den Anteil bis 2020 auf rund | |
| 1,7 Prozent erhöhen. | |
| BUND und Nabu forderten zwar, bestimmte Gebiete aus Naturschutzgründen für | |
| die Windkraft zu sperren, fürchteten aber, dass das kontraproduktiv sein | |
| könnte: „In der Vergangenheit wurden häufig Naturschutzargumente | |
| missbraucht, um den Ausbau der Windkraft zu verhindern.“ | |
| 7 Mar 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Ingo Arzt | |
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