Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Startschuss für Offshore-Windpark: Windige Sache in der Nordsee
> Der Energiekonzern RWE kündigt Baustart für Windpark Nordsee Ost an.
> Helgoland wird zur Wartungsinsel mit internationalem Modellcharakter
> ausgebaut.
Bild: Die Windinsel: Der Südhafen (unten links) von Helgoland wird zur Service…
HAMBURG taz | Für Hans Bünting ist Offshore-Windenergie "das
Allerspannendste überhaupt", wie der Finanzchef von RWE Innogy, der
Öko-Tochter des Essener Energiekonzerns RWE, am Dienstag in Hamburg
erläuterte. Der Ausbau der Windkraft auf hoher See werde jetzt "jetzt
rasant erfolgen", kündigte Bünting an. Am 1. Juli wird er Vorstandschef von
RWE Innogy als Nachfolger des früheren Hamburger SPD-Umweltsenators Fritz
Vahrenholt, der dann in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechselt.
Sein Unternehmen starte nun mit dem Bau des Windparks Nordsee Ost (siehe
Kasten). Mit einer Investition von etwa 910 Millionen Euro soll zwischen
Amrum und Helgoland der erste RWE-Windpark in der deutschen Nordsee
errichtet werden. Der Baubeginn, ursprünglich auf November 2011 terminiert,
verzögerte sich aus technischen Gründen. Dennoch ist Bünting optimistisch,
Ende 2013 den Probebetrieb aufnehmen zu können. Die kommerzielle Nutzung
könnte dann in etwa zwei Jahren starten.
Allerdings sei der Netzbetreiber Tennet mit dem Ausbau der Stromleitungen
zum Land in Verzug, so Bünting. Dadurch verzögere sich die Betriebsaufnahme
möglicherweise. Deshalb sei der von der Bundesregierung vorgesehene Ausbau
der Windenergie auf 10.000 Megawatt Leistung bis zum Jahr 2020 "wohl nicht
mehr erreichbar". Das werde sich "noch etwas hinziehen", vermutet Bünting.
Nordsee Ost ist einer von drei Parks, die nahe Helgoland entstehen sollen.
Eon Renewables mit dem Projekt "Amrumbank West" und das Konsortium Wind-MW
mit dem Park "Meerwind" wollen demnächst folgen. Im August hatten die drei
Unternehmen bereits ihre Planungen für eine Wartungsbasis auf dem roten
Felsen in der Nordsee vorgestellt. 150 Arbeitsplätze für rund 20 Jahre
stellen sie in Aussicht, Servicegebäude, Werk- und Lagerhallen wollen sie
errichten, auch ein Landungssteg mit zehn Liegeplätzen ist geplant. Denn
Helgoland sei der ideale Ausgangspunkt für die Wartung der drei großen
Windparks, die in 25 bis 35 Kilometer Entfernung errichtet werden sollen.
Von Deutschlands einziger Hochseeinsel aus wären die Windräder mit
Wartungsschiffen rasch zu erreichen. Etwa 62 Kilometer nordwestlich der
Elbmündung liegt die Insel mindestens drei Fahrstunden näher an den
künftigen Einsatzorten als die Häfen an der Nordseeküste.
Helgoland selbst investiert in der Hoffnung auf Arbeitsplätze, wachsende
Kaufkraft und steigende Gewerbesteuereinnahmen etwa 25 Millionen Euro in
den Ausbau des brachliegenden Südhafens. 30.000 Quadratmeter Hafenbecken,
Kaianlagen und Landflächen sollen noch in diesem Jahr an die Investoren
übergeben werden. Als weltweit erste Service-Insel für Offshore-Windanlagen
bekäme der rote Felsen in der Nordsee internationalen Modellcharakter.
7 Feb 2012
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## ARTIKEL ZUM THEMA
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.