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# taz.de -- Schutz von Beschäftigungsrechten: Seit' an Seit' über den Globus
> Etwa 80 Firmen haben sich vertraglich verpflichtet, die Rechte ihrer
> Angestellten weltweit zu schützen. Jetzt bestätigte auch der Lkw-
> Hersteller MAN eine entsprechende Vereinbarung.
Bild: MAN hat in Europa, Brasilien, Mexiko, Südafrika, China und Indien rund 5…
BERLIN taz | Was Gewerkschafter bei Ikea gerade versuchen, gibt es in
anderen global operierenden Unternehmen schon: internationale Strukturen
der Arbeitnehmervertreter und Vereinbarungen, grundlegende Arbeiterrechte
zu respektieren. So unterzeichneten erst in dieser Woche der Internationale
Metallgewerkschaftsbund (IMB) und der deutsche Lkw-Hersteller MAN eine
Rahmenvereinbarung zum Schutz der Beschäftigtenrechte im Unternehmen.
Weltweit haben etwa 80 Unternehmen solche Vereinbarungen unterzeichnet –
darunter große Konzerne wie Volkswagen, Daimler und BMW. Aber auch kleinere
Firmen wie Faber Castell, Stabilo, Triumph oder Pfleiderer signierten
bereits derartige Kontrakte.
Mit der jüngsten Vereinbarung erkennt MAN die Kernarbeitsnormen der
Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) an und verpflichtet sich, sie
auch einzuhalten. Damit werden Menschenrechte anerkannt, Diskriminierung
ausgeschlossen, Kinder- und Zwangsarbeit verboten.
Auch wird das Recht der Beschäftigten weltweit festgeschrieben, sich zu
Gewerkschaften zusammenzuschließen. Das Unternehmen, das Lkws, Busse,
Motoren und Getriebe produziert, hat Fabriken in Europa, Brasilien, Mexiko,
Südafrika, China und Indien. Weltweit arbeiten rund 52.000 Menschen für das
Unternehmen.
## Jährliche Berichte
Der Konzern fordert auch von seinen Zulieferfirmen die Einhaltung dieser
Standards. „So wirkt die Vereinbarung weit über das Unternehmen hinaus“,
sagte IG-Metall-Sprecher Jörg Köther der taz. Solche Vereinbarungen zu
treffen sei aber „ein langwieriges Geschäft“.
Allein bei MAN habe es zwei Jahre gedauert, von den ersten Gesprächen bis
zur Vertragsunterzeichnung. Dennoch sei es sinnvoller, auf solche
Vereinbarungen „von unten“ zu setzen, als auf internationale Regulierungen
der Staaten zu hoffen.
Berthold Huber, der gleichzeitig IMB- und IG-Metall-Chef ist, richtet den
Blick bereits nach vorn. Die Unterzeichnung der Vereinbarung sei erst der
Anfang. „Die eigentliche Arbeit beginnt danach mit der Umsetzung und später
der Einhaltung und der Kontrolle der vereinbarten Standards“, sagt er.
Die Konzernleitung werde jährlich Bericht erstatten. Erste konkrete
Maßnahme beim Lkw-Hersteller MAN: Allen Beschäftigten weltweit, auch denen
auf der Führungsebene, soll die Vereinbarung über die Arbeiterrechte in der
jeweiligen Landessprache bekannt gemacht werden.
9 Mar 2012
## AUTOREN
Richard Rother
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