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# taz.de -- Schlecker veröffentlicht Schließliste: Von Aachen bis Zwiesel
> Der insolvente Drogeriekonzern Schlecker hat eine Liste der Filialen
> veröffentlicht, die voraussichtlich geschlossen werden. Insgesamt 2000
> Märkte machen dicht.
Bild: Restloser Ausverkauf: Bei den von der Schließung betroffenen Schlecker-M…
BERLIN taz | Das insolvente Drogerieunternehmen Schlecker wird mehr als
2.000 Filialen schließen. Das Unternehmen veröffentlichte am Mittwoch auf
seiner Website [1][eine Liste von gut 2.000 betroffenen Läden]. Es handele
sich dabei um eine vorläufige Liste, so Schlecker-Sprecher Frederic
Bollhorst. Bei etwa 300 weiteren Märkten werde noch geprüft, ob sie
weitergeführt werden sollen. Die betroffenen Mitarbeiter seien am Dienstag
über die Pläne informiert worden.
Laut der Gewerkschaft Ver.di gibt es mittlerweile auch Listen mit den Namen
von zu entlassenen Beschäftigten. Dabei seien Kriterien wie
Betriebszugehörigkeit, Alter und Unterhaltsleistungen berücksichtigt
worden, so Ver.di-Sprecherin Christiane Scheller. Nun liege es am
Gesamtbetriebsrat, diese Listen zu prüfen und sich dazu zu äußern.
Auch in den Läden soll es schnell gehen: Ab dem 26. März würden Filialen
geschlossen. Kriterien für die Schließung seien unter anderem die
Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren, das Wettbewerbs- und das
soziodemografische Umfeld, die Miete und die Verkaufsfläche gewesen. „Die
Märkte bekommen in den nächsten Tagen Abverkaufsmaterialien“, so Bollhorst.
Was übrig bleibe, gehe in andere Filialen.
„Es hat sich trotzdem gelohnt, dass mit den Betriebsräten um jede Filiale
gerungen wurde“, sagt Ver.di-Sprecherin Christiane Scheller. Sie war bei
den Gesprächen zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz,
dem Gesamtbetriebsrat und der Gewerkschaft im thüringischen Oberhof dabei.
Geiwitz hatte Anfang des Monats angekündigt, dass von den bundesweit 5.400
Filialen 3.000 übrig bleiben sollen, rund 12.000 der insgesamt 25.000
Beschäftigten sollten entlassen werden.
## Kredit abgelehnt
Unterdessen ist unklar, ob es zur Gründung einer Transfergesellschaft
kommt, um entlassene MitarbeiterInnen aufzufangen. „Das Thema ist noch
nicht vom Tisch“, sagt Scheller. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte
erst am Wochenende einen KfW-Kredit für das Unternehmen abgelehnt – die
Kredite seien für kleine und mittelständische Unternehmen gedacht.
Ver.di will das nicht hinnehmen. Die Bundesregierung könne einen
entsprechenden Kredit auch anweisen, so Scheller. Bollhorst äußerte sich
optimistisch: „Ich denke, es wird sich eine Lösung finden lassen.“ Ein
KfW-Kredit sei nicht die einzige Option.
Schlecker, die bundesweit größte Drogeriekette, hatte im Januar Insolvenz
angemeldet. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren wegen eines
zweifelhaften Umgangs mit Beschäftigten in die Schlagzeilen geraten.
Gewerkschafter kritisierten Behinderungen bei der Gründung von
Betriebsräten, Wochenarbeitsverträge, unterbesetzte Filialen und
Leiharbeit.
Am Donnerstag sollen bundesweit Betriebsversammlungen in den Filialen
stattfinden, um die Mitarbeiter über die Situation zu informieren.
Begleitend sind nach Gewerkschaftsangaben auch Proteste geplant.
14 Mar 2012
## LINKS
[1] http://schlecker-blog.com/2012/03/informationen-zu-schliesungen/#more-1283
## AUTOREN
Svenja Bergt
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