# taz.de -- Personalwechsel bei der Deutschen Bank: Schlechte Karten für „Dr… | |
> Die Besetzung der Chefsessel bei der Deutschen Bank geht nicht so | |
> reibungslos wie gedacht. Die Finanzaufsicht blockiert den Kandidaten für | |
> den Posten des Risikovorstands. | |
Bild: Die Finanzaufsicht ist gegen seinen Personalvorschlag: Anshu Jain, der ne… | |
FRANKFURT/MAIN rtr | Die Deutsche Bank muss Aufsichtsratskreisen zufolge | |
überraschend den Kandidaten für den Posten des Risikovorstands austauschen. | |
Statt des US-Amerikaners William Broeksmit solle nun der Schotte Stuart | |
Lewis dem Aufsichtsrat am Freitag vorgeschlagen werden, sagten zwei | |
Personen aus dem Umfeld des Gremiums am Donnerstagabend. | |
Die Finanzaufsicht BaFin habe Bedenken gegen die Führungskompetenzen | |
Broeksmits geäußert, weil er noch keine größeren Teams geführt habe. Lewis, | |
noch Stellvertreter des vor dem Abschied stehenden Risikochefs Hugo | |
Bänziger, werde wegen seiner Erfahrung als der bessere Mann für die | |
Position eingeschätzt. | |
Weder von der Bafin noch von der Deutschen Bank lagen zu der Angelegenheit | |
Stellungnahmen vor. „Zu Personalspekulationen und Marktgerüchten äußern wir | |
uns grundsätzlich nicht“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bank. | |
Der Schwenk wird als erste Niederlage für den künftigen Co-Vorstandschef | |
Anshu Jain gewertet. Der intern als „Dr. No“ bekannte Amerikaner war einst | |
wie Jain von Merrill Lynch zur Deutschen Bank gekommen. | |
Broeksmit soll als Risikomanager der Deutschen Bank besonders enge Kontakte | |
zu Jain haben. Laut „Spiegel Online“ baute er das Geschäft mit | |
außerbörslich gehandelten Derivaten in Europa auf – jener Kategorie von | |
Wertpapieren, der eine Mitschuld am Ausbruch der Finanzkrise gegeben werde. | |
16 Mar 2012 | |
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