Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Streit der Woche: Autos raus aus der Stadt?
> Wenn auf den Straßen nur noch Fußgänger, Fahrräder und Pferdekarren sind
> – funktioniert das überhaupt? Mehrere deutsche Inseln machen es vor.
Bild: Pferdekutsche auf Juist: Die Nordseeinsel ist komplett autofrei.
Eine Innenstadt ohne lautes Hupen, ohne stinkende Abgase und ohne
hektischen Streit um die Vorfahrt? Eine Innenstadt mit viel Platz für
spielende Kinder, flanierende Spaziergänger und duftende Blumenbeete? Wäre
das keine attraktive, lebenswertere Stadt?
Auch für die Sicherheit der Bürger wäre eine Einschränkung des Verkehrs
besser. Mehr als 3.500 Menschen sterben jährlich in Deutschland im
Straßenverkehr, weitere 60.000 werden schwer verletzt. Insgesamt gab es im
Jahr 2010 knapp 2,5 Millionen Unfälle mit motorisierten Fahrzeugen, die
volkswirtschaftlichen Kosten betragen laut der Bundesanstalt für
Straßenwesen 31 Milliarden Euro.
Andererseits hat die Freigabe der Innenstädte für den Verkehr auch
Vorteile. So wird schnelle und individuelle Fahrt zu jedem gewünschten Ziel
für alle möglich, die sich ein Auto leisten können: Freie Fahrt für freie
Bürger. Auch die Wirtschaft profitiert, weil sie ihre Lastkraftwagen sprit-
und zeitsparend direkt durch die Innenstädte steuern kann, anstatt teure
Umwege in Kauf nehmen zu müssen.
Wie man auch ohne motorisierten Verkehr leben kann, zeigen die Inseln
Hiddensee und Juist. Auf der Nordseeinsel Juist werden zum Beispiel
Personen und Güter ausschließlich mit Pferdefuhrwerken transportiert. Das
gilt auch für den rund vier Kilometer langen Weg vom Flugplatz zum
Ortskern: Der Flug vom Festland dauert rund 10 Minuten, der Transfer mit
dem Pferdetaxi ins Dorf eine knappe Stunde. Wer schneller sein will, kann
sich bei einem der Fahrradverleiher der Insel einen Drahtesel mieten. Auch
die Müllabfuhr sowie die Belieferung von Geschäften und Kneipen übernehmen
Pferdekutschen. Das Leben ohne Auto finden nicht nur die 1.800
Inseleinwohner attraktiv, sondern auch die rund 100.000 Gäste pro Jahr.
Was meinen Sie: Autos raus aus der Stadt?
Beziehen Sie Stellung! Die taz wählt unter den interessantesten Kommentaren
einen oder zwei aus und veröffentlicht sie im Wochenendmagazin sonntaz. Der
Kommentar sollte etwa 1.000 Zeichen umfassen und mit dem Namen und der
E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Den ganzen Streit
der Woche lesen Sie in der sonntaz vom 17./18. März, dem Wochenendmagazin
der taz. An jedem gutsortierten Kiosk, im [1][eKiosk] oder im Briefkasten
via [2][Wochenendabo].
20 Mar 2012
## LINKS
[1] /zeitung/e-paper/e-kiosk/
[2] /zeitung/abo/wochenendabo_mailing/
## TAGS
Schwerpunkt Rot-Rot-Grün in Berlin
Oslo
## ARTIKEL ZUM THEMA
Klimafreundliche Mobilität: Oslo will autofrei werden
CO2-neutral, aber voll mobil? Läuft, meint die neue rot-rot-grüne
Stadtregierung in der norwegischen Hauptstadt. Man muss nur wollen.
Kommentar Oslo als autofreie Stadt: Geht doch
Oslo macht es vor: Ab 2019 dürfen keine Privatautos mehr in der Innenstadt
fahren. Punkt. Von solch einem Fortschritt ist Deutschland weit entfernt.
Streit der Woche: „Autofreie Städte! Wunderbar!“
Sollten Autos aus der Stadt verbannt werden? Fernsehköchin Sarah Wiener ist
dafür. Sie will zu Fuß auf der Straße laufen und dabei die Hände frei
haben.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.