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# taz.de -- Elektronische Lehrmaterialien: Hacken für Pädagogen
> Die neunte Non-Konferenz zu Bildung namens "EduCamp" stieg in Köln.
> Impressionen von einem so schrägen wie avant-gardistischen Ereignis.
Bild: Die Arbeit mit elektronischen Medien gehört inzwischen zum Schulalltag.
Das [1][BarCamp] beginnt mit einem Hack. Was blöd ist, weil der Autor mit
einem Hackebeil hacken kann, aber nicht hacken. Macht nix. Es sind drei,
vier Leute dabei, die das können: Zwei, die beruflich Apps herstellen, eine
Frau, die sich extrem gut mit Tablets auskennt, ein Systementwickler, im
Hauptberuf Vater der Schule, wo das Camp stattfindet
(Kaiserin-Augusta-Schule Köln).
Es geht bei dem Hack darum, Apps selber zu bauen, die man in ein
Elektrobuchherstellungsprogramm eines Herstellers integrieren kann. (Eines
Herstellers, dessen Namen man nicht nennen darf, weil sonst wieder Leser
die Entlassung des Autors fordern. Auch blöd. Egal.) Nach einer Stunde
steht fest: Man kann auch Geografiekarten in das E-Buch-Dingens
integrieren, ebenso YouTube-Videos.
Der zweite Tag ist der erste Tag des EduCamps: 150 Leute, darunter 50
BarCamp-Novizen, müssen sich gegenseitig vorstellen. Und dann ihre Themen,
zu denen sie mit anderen Teilgebern (aktives Wort für Teilnehmer)
diskutieren wollen. Nach 17 Minuten haben die Teilgeber gesagt, wer sie
sind.
Zum Beispiel: Ich bin der Josef, heiße bei Twitter @Sepp1 und habe die drei
Tags (Stichworte): Lehrer, München, individuelles Lernen. Dann sagen circa
20 Teilgeber, was sie machen wollen. Nach weiteren 32 Minuten stehen 27
Sitzungen [2][auf dem Tableau], das vorher leer war. Das heißt: 150 Leute,
die sich vorher eher nicht kannten, haben sich in 48 Minuten auf diverse
Sitzungen geeinigt. Uff.
## Urheberrecht ist der Knackpunkt
Der Autor geht 12 Minuten später zu
[3][//twitter.com/#!/lilienkopf:@lilienkopf], die etwas zu Open Educational
Ressources (OER) anbietet. Es geht darum, wie man Lehrern Lehrmaterialien
(früher: Schulbücher) so zur Verfügung stellt, dass sie dafür nichts
bezahlen müssen – und es trotzdem gut ist. Das ist spannend, aber es
braucht follow up sessions: zu Urheberrecht, zu einem Grundsatzpapier von
[4][//twitter.com/#!/jmm_hamburg:@jmm_hamburg] und
[5][//twitter.com/#!/schb:@schb], zur Frage, welche Rolle OER für die
Schulreform spielt. Auf Twitter und [6][in einem Pad] kann man in
Stichworten nachlesen, um was es ging.
Tags darauf findet eine Sitzung zu OER statt, wo ein Lehrer richtig
lospoltert, dass man jetzt aber zu einem ER-GEB-NIS kommen muss. Gibt’s
aber nicht. Denn auch die CC-Lizenzen sind derart kompliziert, dass man
vorher zwei Semester Urheberrecht studieren müsste. Man stellt fest: Wenn
man mit OER Schule revolutionieren will, muss man ein einfaches
[7][Free-download-System] basteln. Das geht selbst auf einem BarCamp nicht.
Am Abend tritt Ellie Erl auf. Sie ist heute Lehrerin in Köln, hat aber
Berühmtheit dadurch erlangt, dass sie die zweite Staffel von DSDS gewann –
und kräftig gegen Dieter Bohlen stänkerte. Das haben nicht alle BarCamper
auf dem Schirm. Sie stänkerten vorher darüber, dass eine Bohlen-Mieze bei
einem BarCamp auftrete. Igitt!
Aber Ellie ist cool, sie singt, obwohl sie in der resopalgemütlichen Mensa
der Schule unter Neonlampen auftreten muss. Und vor EduCampern, die nicht
sie anschauen, sondern – fast ausnahmslos – in ihre Bildschirme. Ellie ruft
@alextee zu, er solle doch den Anfang eines Lieds googeln – wenn er denn
schon grad zufällig seinen Rechner aufhabe. Als
[8][//twitter.com/#!/alextee:@alextee] die Zeile sagt, meint Ellie: „Danke,
hab’s inzwischen. Wollte nur mal testen, ob du googeln kannst.“
21 Mar 2012
## LINKS
[1] http://tiny.cc/BarCampkurzerklaert
[2] http://tiny.cc/allesessions
[3] http://https
[4] http://https
[5] http://https
[6] http://tiny.cc/OER1
[7] http://dotcombl.pyxis.uberspace.de/pad/p/cc_oer
[8] http://https
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