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# taz.de -- Landesparteitag in NRW: Ein Biophysiker für die Piraten
> Die Kandidaten-Kür der Piratenpartei in Nordrhein-Westfalen brachte eine
> Überraschung: Nicht Landeschef Marsching sondern der 54-jährige Joachim
> Paul kam auf Listenplatz Eins.
Bild: Lässt sich feiern, will aber „mit einem Team“ in den Landtag einzieh…
MÜNSTER dpa | Mit einem Vierer-Spitzenteam wollen die Piraten erstmals in
den Landtag in NRW einziehen. Nach einem langen Parteitag mit komplizierten
Verfahren und zahlreichen Bewerbern um die Listenplätze setzte sich am
Samstagabend in Münster ein Überraschungskandidat durch: Der politisch
bislang eher unerfahrene Medienpädagoge und promovierte Biophysiker Joachim
Paul schaffte mit 202 von 398 Stimmen die nötige 50-Prozent-Hürde und kam
damit auf Listenplatz Eins.
Der als Favorit gehandelte Parteichef Michele Marsching scheiterte dagegen
im ersten Wahlgang knapp am Quorum. Paul will aber nicht allein in den
Wahlkampf gehen: „Ich will mit einem Netz, einem Team in den Landtag
einziehen“, sagte er nach seiner Wahl. Gedacht sei an ein Spitzenquartett
der ersten vier Listenplätze für den Wahlkampf.
„Wir haben sehr viele Lernprozesse vor uns“, sagte der 54-Jährige. „Wir
treten nicht an, um Politik unmöglich zu machen.“ Als seine thematischen
Schwerpunkte sieht der Pirat aus Neuss die Bereiche Bildung, Forschung und
Medien. Gemeinsam mit Landeschef Marsching, der im ersten Wahlgang 190
Stimmen (47,7 Prozent) erhielt, hatte Paul 2010 das Bildungsprogramm der
jungen Partei erarbeitet. Am Abend vertagte der Parteitag die weitere
Kandidatenwahl auf Sonntag.
40 Piraten für die Landesliste waren zu bestimmen. Wer es auf die Liste
schaffen sollte, darüber konnte jedes der rund 500 teilnehmenden Mitglieder
mitentscheiden. Delegierte gibt es bei den Piraten, die konsequent
basisdemokratisch auftreten wollen, nicht.
Die Piraten hatten es erstmals bei der Wahl in Berlin im September 2011 in
ein Landesparlament geschafft. Der Berliner Abgeordnete Christopher Lauer,
der als Gast gekommen war, warnte vor verfrühter Euphorie und rief zu einem
konzentrierten Wahlkampf auf: „Wir können es uns nicht erlauben, hier nicht
in den Landtag zu kommen.“ Auch die politische Geschäftsführerin der
Piratenpartei in Deutschland, Marina Weisband aus Münster, mahnte mit Blick
auf die guten Umfragewerte: „Das kann sehr trügerisch sein, weil man sich
dann leicht entspannt.“
Die Partei liegt nach Umfragen in NRW um die 5 bis 6 Prozent. Hoffnung auf
den Einzug in den Landtag machen sich die Piraten auch bei den Wahlen im
Saarland (25. März) und in Schleswig-Holstein (6. Mai).
25 Mar 2012
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