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# taz.de -- Warnstreiks an Flughäfen: Flugzeuge bleiben am Boden
> Verdi bleibt hart. Auch der deutsche Luftverkehr wird vor der nächsten
> Verhandlungsrunde bestreikt. Die Gewerkschaft droht mit einer drastischen
> Ausweitung des Streiks.
Bild: Ein Mitarbeiter des Bodenpersonals zeigt die Rote Kelle.
FRANKFURT/M./KÖLN/DÜSSELDORF dpa/dapd | Mit Warnstreiks an zahlreichen
deutschen Flughäfen setzt die Gewerkschaft Verdi vor der nächsten
Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ein deutliches Zeichen.
An den Flughäfen in Frankfurt/Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, München,
Stuttgart, Bremen und Hannover legten die Beschäftigten die Arbeit nieder.
Das bestätigten Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Die nächste
Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern ist für Mittwoch in Potsdam geplant.
Auch die beiden Berliner Flughäfen Schönefeld und Tegel sind von
Warnstreiks betroffen - allerdings wegen des Tarifkonflikts mit dem
Bodendienstleister Globeground auf den Flughäfen Tegel und Schönefeld.
Am frühen Dienstagmorgen hatte die Lufthansa im Internet bereits 450
gestrichene In- und Auslandsflüge veröffentlicht. Weitere Ausfälle seien
nicht ausgeschlossen.
## „Da geht nix“
Zudem hat die Gewerkschaft Verdi Angestellte von Bund und Kommunen im
Saarland, Rheinland-Pfalz und Hamburg zu Warnstreiks aufgerufen. Allein in
Mainz rechnete ein Verdi-Sprecher mit 110.000 Fahrgästen im öffentlichen
Nahverkehr, die sich nach einer Alternative umsehen müssen. „Da geht nix.“
In Saarbrücken trat die Müllabfuhr in einen ganztägigen Streik. Auch
Müllwerker in anderen großen Städten legten die Arbeit nieder.
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat die Ausweitung der
Streiks auf Flughäfen als „unangemessene Reaktion“ kritisiert. „Da wir e…
substanzielles Angebot gemacht haben, ist es ungerechtfertigt, die
Bevölkerung jetzt mit diesen Streiks zu malträtieren“, sagte Friedrich der
in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post (Dienstag).
Am größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuz in Frankfurt/Main sollen nach
Verdi-Angaben vom Vormittag an möglichst keine Maschinen mehr abheben. Wie
ein Sprecher erklärte, wollen die Beschäftigten des Flughafenbetreibers
Fraport bis etwa 14.30 Uhr ihre Arbeit niederlegen.
## Bsirske will „gemeinsam sichtbar werden“
Lufthansa versucht nach eigenen Angaben einen möglichst stabilen Flugplan
aufzustellen. Die Passagiere könnten kostenlos umbuchen oder ihre Flüge
stornieren. Auch die Deutsche Bahn kann als alternatives Transportmittel
genutzt werden. Ähnliche Maßnahmen hat auch Deutschlands zweitgrößte
Fluglinie Air Berlin ergriffen.
Scheitern die an diesem Mittwoch beginnenden Gespräche der dritten
Verhandlungsrunde in Potsdam, könnte auf Deutschland eine Streikwelle von
Beschäftigten der Metallindustrie, des öffentlichen Dienstes, der Banken
und der Telekom zurollen. Am Montag hatte Verdi-Chef Frank Bsirske in
Stuttgart angekündigt, dass in diesem Fall in den verschiedenen Branchen
„Verabredungen getroffen werden, gemeinsam sichtbar zu werden“.
Das bisherige Angebot der Arbeitgeber von 3,3 Prozent mehr Gehalt auf zwei
Jahre lehnte Bsirske ab. „3,3 Prozent wären selbst für 12 Monate zu wenig,
geschweige denn für 24“, sagte er. Die Gewerkschaften fordern für die rund
zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst 6,5 Prozent mehr Geld,
mindestens 200 Euro.
27 Mar 2012
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