# taz.de -- Warnstreiks am Mittwoch: Putzen fällt aus | |
> Ver.di bestreikt erneut den öffentlichen Dienst. Schwerpunkte sind dieses | |
> Mal die Wasserbetriebe und die Stadtreinigung. | |
Bild: Auch in Berlin wird jetzt warngestreikt. | |
Am Mittwoch ist Berlin dran. Im Zuge der bundesweiten Welle von Warnstreiks | |
im öffentlichen Dienst will Ver.di am Mittwoch auch in Berlin streiken. | |
Nach dem ersten Warnstreik vor zwei Wochen erhöht die Gewerkschaft nun den | |
Druck. Der Schwerpunkt des Warnstreiks wird laut Angaben von Ver.di bei den | |
Berliner Wasserbetrieben und der Berliner Stadtreinigung (BSR) liegen. | |
"Hier ist der Organisationsgrad sehr hoch, wenn die Kollegen bei der BSR | |
sagen sie streiken, dann tun sie das auch", sagt Ver.di Sprecher Andreas | |
Splanemann. Das bedeutet für morgen: Keine Müllabfuhr, keine | |
Straßenreinigung und geschlossene Recyclinghöfe, stattdessen Streikposten | |
vor Einrichtungen der BSR. | |
Bei den Berliner Wasserbetrieben bleiben am Mittwoch die | |
Serviceeinrichtungen geschlossen, nur ein Notbetrieb - etwa für Havarien - | |
wird aufrechterhalten. Auch die Mitarbeiter der Arbeitsagenturen Nord | |
(Charlottenburg), Mitte (Kreuzberg), Süd (Neukölln), die Jobcenter in Mitte | |
und Tempelhof-Schöneberg sowie die Arbeiter der Berliner Bäderbetriebe | |
wollen sich an dem Warnstreik beteiligen. | |
Zum Warnstreik aufgerufen hat Ver.di außerdem die Beschäftigten in | |
verschiedenen Bundeseinrichtungen und Verwaltungen, darunter die Verwaltung | |
des Bundestages und des Bundeskanzleramts, verschiedene Ministerien und die | |
Bundesanstalt für Materialprüfung. Aufgerufen sind auch die Beschäftigten | |
bei den Rentenversicherungsträgern. Ab 10 Uhr erwartet Ver.di 1500 | |
Streikende zu einer Kundgebung in der Neuen Jüdenstraße vor dem Sitz der | |
Berliner Wasserbetriebe. Dessen Personalchef Norbert Schmidt ist zugleich | |
Vorstandsvorsitzender des kommunalen Arbeitgeberverbands. | |
Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen 6,5 Prozent | |
mehr Gehalt für rund zwei Millionen Angestellte im öffentlichen Dienst, | |
mindestens aber 200 Euro mehr. "Unverhältnismäßig" und "nicht finanzierbar" | |
sei das, behauptet Kommunalen Arbeitgeberverband Berlin in einer | |
Mitteilung. Die Arbeitgeber von Bund und Kommunen haben 3,3 Prozent in zwei | |
Jahren angeboten. Das liege unterhalb der Inflationsrate und bedeute einen | |
„Reallohnverlust“ betonte Ver.di Chef Frank Bsirske am Montag. Er droht mit | |
einem "großen Arbeitskampf" sollten die Arbeitgeber den Arbeitnehmern nicht | |
weiter entgegenkommen. | |
Am Mittwoch können sich die Berliner Warnstreikenden dafür schon mal | |
warmlaufen. "Die Kampfbereitschaft ist da", glaubt Ver.di Sprecher | |
Splanemann: "Wochenlang keine Straßenreinigung und Müllabfuhr - wir hoffen | |
das uns das erspart bleibt, aber wenn es sein muss lassen die Kollegen die | |
Tonnen stehen". | |
20 Mar 2012 | |
## AUTOREN | |
Moritz Wichmann | |
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