Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Peking verhängt mehrjährige Haftstrafen: Chinesische Menschenrech…
> Offiziell wird dem chinesischen Ehepaar Betrug und ungebührliches
> Benehmen vorgeworfen. EU-Beobachter sind über die Verurteilung der
> Menschenrechtsaktivisten „zutiefst besorgt“.
Bild: Ni Yulan und Ehemann Dong: Seit ihrer ersten Inhaftierung 2002 ist Ni geh…
PEKING dapd | Ein Pekinger Gericht hat die bekannte
Menschenrechtsaktivistin Ni Yulan wegen Betrugs und ungebührlichen
Benehmens zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Das Gericht
verhängte am Dienstag auch eine Haftstrafe gegen Nis Ehemann. Dong Jiqin
muss demnach für zwei Jahre ins Gefängnis. Das Urteil wurde unter strengen
Sicherheitsbedingungen verhängt. Straßen rund um das Gerichtsgebäude wurden
abgeriegelt.
Ni und Dong waren im vergangenen Jahr in Gewahrsam genommen worden. Dem
Ehepaar wurde vorgeworfen, in dem Hotel, in dem sie von der Polizei
festgenommen wurden, Unruhen ausgelöst zu haben. Nach Angaben des Gerichts
wurden zudem zwischen Juni 2010 und April 2011 Hotelrechnungen in Höhe von
umgerechnet rund 8.460 Euro von Ni und Dong nicht beglichen. Ni wurde auch
beschuldigt, sich als Anwältin ausgegeben und durch Betrug rund 600 Euro
eingenommen zu haben.
Ni und ihre Anhänger wiesen die Vorwürfe zurück und erklärten, sie werde
für ihre politische und soziale Tätigkeit bestraft. Ni hatte sich vor allem
für Menschen eingesetzt, die im Zuge der Bauarbeiten vor den Olympischen
Spielen 2008 in China aus ihren Häusern vertrieben worden waren. Die
Chinesin ist nach Angaben der Aktivistengruppe Chinese Human Rights
Defenders in den vergangenen zehn Jahren Opfer „ununterbrochener
polizeilicher Verfolgung“ geworden.
Vor dem Gericht in Peking erklärte die Europäische Union am Dienstag in
einer Stellungnahme, sie sei „zutiefst besorgt“ über das Urteil gegen Ni.
Wegen ihres schlechten Gesundheitszustands solle die Frau sofort
freigelassen werden. Ni saß bereits 2002 und 2008 wegen des Vorwurfs der
Behinderung dienstlicher Angelegenheiten im Gefängnis.
In einem Interview der Nachrichtenagentur AP beschrieb die Aktivistin
Misshandlungen durch die Polizei, die sie erlitten habe. So hätten
Wachleute sie geschlagen, beleidigt und ihr ins Gesicht uriniert. Während
ihrer Inhaftierung 2002 hätten Beamte sie festgehalten und solange gegen
ihre Knie getreten, bis ihr das Laufen unmöglich geworden sei.
10 Apr 2012
## ARTIKEL ZUM THEMA
Debatte China: Unterschätzte Presse
Es heißt, die deutsche Presse versäume es prinzipiell, die politischen
Vorgänge im Riesenreich präzise abzubilden. Das ist Unfug. Eine Replik.
Apple-Produzent bleibt in der Kritik: Zwangspraktika bei Foxconn
Eine Arbeitsrechtsorganisation wirft Apple vor, die Ausbeutung von
Zwangspraktikanten bei ihren Produzenten zu verschweigen. Im Fokus steht
der Elektronikkonzern Foxconn.
Chinas Internetkontrolle: Mehr Zensur gegen Gerüchte
Behörden reagieren erstaunlich spät auf Berichte über einen angeblichen
Umsturzversuch. Ein Grund ist der intransparente Machtkampf in der KP
selbst.
Debatte China: Kennen Sie China?
Das mediale Bild vom Reich der Mitte ist von Vorurteilen geprägt. Wer das
Land verstehen will, braucht einen offenen Blick. Wir sollten unser Bild
von China korrigieren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.