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# taz.de -- Kommentar zu Angriffen auf Müller: Auch die SPD sucht Therapeuten
> Die Berliner SPD zu verstehen fällt nicht gerade einfach, findet Uwe
> Rada. Der derzeitige Kampf um den Partei-Vorsitz geht über die
> Selbstzerfleischung der Grünen hinaus.
Bild: Klaus Wowereit (r.) äußert sich nur diplomatisch zum Konflikt um Landes…
Unvergessen ist die Diagnose von Peter Strieder: „Die SPD ist die größte
Selbsterfahrungsgruppe der Stadt“, befand einst der sozialdemokratische
Haudegen – und wurde von seiner SPD-WG alsbald vom Hof gejagt. Sein
Nachfolger als Landeschef wurde Michael Müller.
## Schlimmer als Grüne
Nun könnte der Zorn der Wir-müssen-uns-mal-aussprechen-Partei auch diesen
treffen. Glaubt man den Genossen, kämpfen die rechten und linken Gegner
Müllers nicht nur um Mehrheiten, sondern auch mit Farbeiern und Diebstahl.
Da sage noch einer, mit der Selbstzerfleischung der Grünen sei das
politische Niveau der Berliner Politik auf den Tiefstand geraten. Die SPD
treibt es, so die Vorwürfe stimmen, noch doller.
Warum nur, reibt sich da das Publikum staunend die Augen – und sucht nach
politischen Erklärungen. Vielleicht ist den Linken die Kombination
Landeschef und Senatsmitglied zu regierungslastig? Vielleicht hat Müller
mit der Ankündigung, Teilstrecken der S-Bahn auszuschreiben, den
sozialdemokratischen Bogen überspannt? Gut möglich. Nur: Warum beteiligt
sich auch die SPD-Rechte an der Demontage des Landeschefs?
Gerne würde man auf die Diagnose Strieders zurückgreifen. Doch den
Kontrahenten geht es weniger um Inhalte als um Karriere. Hätte Jan Stöß den
versprochenen Staatssekretärsposten bekommen, hätte er kaum den
Heilsbringer geben können.
Dazu passt: Zahlreiche Landespolitiker zieht es nun in den Bundestag. Soll
doch Wowereit die rot-schwarze Suppe auslöffeln, so die Botschaft. „Berlin
verstehen“ – damit ist die SPD in den Wahlkampf gezogen. Es müsste heißen:
Versteh einer die SPD.
10 Apr 2012
## AUTOREN
Uwe Rada
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