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# taz.de -- Die Bundesliga vor dem 31. Spieltag: Duelle ungleicher Saisonverlä…
> Nach der Niederlage in Dortmund hoffen die Bayern auf Genugtuung gegen
> Mainz. Die Borussen spielen auf Schalke. Sonst trifft Abstiegsangst auf
> europäische Ambitionen.
Bild: Soll den FC in der Bundesliga halten: Kölner Urgestein Frank Schaefer.
BERLIN taz | Derby, Derby, überall Derby: Auf Schalke, im Volksparkstadion,
in Gladbach – und für Post-Traditionalisten sogar in Freiburg. Der 31.
Spieltag der Fußball-Bundesliga ist ein Festtag regionaler
Feindseligkeiten. Doch auch aus rein sportlicher Sicht bietet das
Wochenende reizvolle Duelle. Eröffnet wird der Spieltag mit der Partie VfB
Stuttgart gegen Werder Bremen.
Die Bremer werden alles daran setzen, die durchwachsene Saison gegen die
seit acht Spielen ungeschlagenen Schwaben zu retten. Die Stuttgarter
ihrerseits wollen mit einem Sieg ihren Europa-League-Platz festigen. Gerne
darf sich aus dieser Ausgangssituation eine Partie wie am Frühjahr 2008
entwickeln, als der VfB spektakulär mit 6:3 gewann.
Am Samstag hat der FC Bayern gegen Mainz die Gelegenheit zur der
Wiedergutmachung für die Niederlage in Dortmund. Will Bayern seine
Minimalchance auf die Meisterschaft wahren, ist ein Sieg gegen die 05er
Pflicht. Die Mainzer, die mit dem Sieg gegen Köln den Klassenerhalt so gut
wie in der Tasche haben, können hingegen befreit aufspielen.
Während sich die so gut wie abgestiegenen Lauterer mit dem so gut wie
geretteten Club aus Nürnberg auseinander setzen müssen, findet auch in
Gelsenkirchen ein Fußballspiel statt. Der Erste spielt gegen den Dritten.
Wenn der Erste gewinnt, ist er fast Meister – wenn der Dritte gewinnt,
lacht er den Ersten ein halbes Jahr lang aus, auch wenn er selbst niemals
Meister wird.
## Das Über-Derby
Und irgendein Kevin gibt Interviews. Das Über-Derby also. Doch bei lauter
Derbyfieber lohnt sich ein zweiter Blick auf die Konstellation der Partien
des Wochenendes. Es ist der Spieltag der Duelle der ungleichen
Saisonverläufe. Während die einen sich fürs europäische Geschäft
qualifizieren wollen, kämpfen die anderen gegen den Abstieg.
Hannover in Hamburg, Gladbach gegen Köln: Derbys schön und gut, es geht
hier ums internationale Geschäft oder gegen den Abstieg, um die Zukunft der
Clubs, Da stehen sich auf dem Platz große Hoffnungen tiefen
Versagensängsten gegenüber. Und nach Abpfiff wird mit den Fans getanzt –
oder der Spielerparkplatz blockiert.
Besondere Spannung verspricht das Sonntagsspiel im Borussia-Park. Während
Mönchengladbach sogar noch Chancen auf die direkte
Champions-League-Qualifikation besitzt, sitzt der Konkurrent aus Köln mit
dem schlechtesten Torverhältnis aller Bundesligateams auf dem
Relegationsplatz fest und hat gerade mal wieder den Trainer entlassen.
In dieser Saison gönnte sich der FC den ausgesprochenen Luxus, zuerst den
Präsidenten, dann den Sportdirektor und erst vier Spieltage vor Schluss den
Trainer aus dem Geißbockheim zu jagen. Nun soll es erneut das Kölner
Urgestein Frank Schaefer richten, der trotz einigen Erfolgen vor gut einem
Jahr den Posten als Cheftrainer aufgegeben hatte.
## Mehr Trinkfestigkeit als Torgefahr
Ihm steht eine Mannschaft zur Verfügung, die in Person von Brecko und
Peszko zuletzt eher durch Trinkfestigkeit als durch Torgefahr zu bestechen
wusste. Es bleibt Frank Schaefer also zu wünschen, dass er im Training, das
unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, die richtige Dosis
Zielwasser gefunden hat. Mehr als einen Schluck Zaubertrank benötigt Hertha
BSC, um in Leverkusen die Wende in Richtung Klassenerhalt zu schaffen.
Treffen die Hauptstädter doch auf einen Gegner, der nach vier Punkten in
den letzten beiden Spielen unter dem neuen Trainer Hyypiä zurück auf dem
Weg Richtung Europapokal ist. Nach der Niederlage am Mittwoch gegen
Freiburg gibt Hertha-Trainer Otto Rehagel die Hoffnung nicht auf: „Noch ist
alles möglich.“ Auch der HSV, mit hohen Ambitionen in die Saison gestartet,
steckt weiterhin tief im Tabellenkeller fest.
Ein einziger Sieg gelang den Hamburgern in den letzten neun Spielen. Nun
trennen sie nur noch zwei Punkte vom Relegationsplatz. Gegner Hannover 96
hingegen spielt eine überraschend konstante Saison und kam mit der
Doppelbelastung aus Europa League und Bundesliga gut zurecht. Beim Heimsieg
2:0 gegen Wolfsburg unter der Woche wusste einmal mehr Jan Schlaudraff zu
überzeugen. Für die Wolfsburger bedeutete die Niederlage einen herben
Rückschlag im Kampf um die Europa-League-Plätze.
Dennoch besitzt der VfL mit jetzt vier Punkten Rückstand noch Chancen, den
siebten Tabellenplatz und damit die Teilnahme an einem internationalen
Wettbewerb zu erreichen. Mit Augsburg ist am Samstag ein vermeintlich
leichter Gegner zu Gast. Der Aufsteiger liegt nach Niederlage gegen Bayern
und Stuttgart nur einen Punkt vor dem 1.FC Köln und muss befürchten, sich
nach nur einem Jahr wieder aus der Bundesliga zu verabschieden.
## Hoffenheim gegen Freiburg
Wesentlich entspannter kann der SC Freiburg in das Spiel gegen die TSG
Hoffenheim gehen. Da Mensur Mujdza mit Muskelfaserriss ausfällt, wird
Trainer Christian Streich seine Mannschaft nach dem 2:1-Auswärtserfolg in
Berlin zwar umbauen müssen, dafür wird Cedric Makiadi aber wieder im Kader
der Freiburger stehen.
Mit einem Sieg kann sich der Sportclub wohl von der letzten Abstiegsgefahr
befreien, für Hoffenheim hingegen bietet sich die letzte Chance noch einem
einen Angriff auf die Europa-League-Plätze zu starten. Auch wenn die TSG
bisher fünf Punkte mehr auf dem Konto als der SC hat, die Freiburger
verkörpern im Moment das, was Hoffenheim gerne wäre: eine erfolgreiche,
eingeschworene Truppe, bestehend aus jungen Talenten aus der Region,
geführt von einem sympathischen Trainer mit badischem Akzent.
Man darf gespannt sein, ob die Kraichgauer den Schwung aus dem 4:0-Sieg
gegen den HSV ins Breisgau mitnehmen und die Freiburger Serie aus sieben
Spielen ohne Niederlage knacken können. Ein sportlich äußerst reizvolles
Spiel, bei dem völlig in den Hintergrund rücken darf, dass trotz 113 Jahren
Turntradition auf Seiten der TSG 1899 und regionaler Verwandtschaft beider
Vereine kaum von einem Derby gesprochen wird. Muss auch nicht.
An diesem Wochenende sorgt allein schon die Hoffnung auf europäische
Geldtöpfe und die Angst vor Auswärstspielen in Ingolstadt, Sandhausen und
Aalen für eine spannende Ausgangslage. Und die Frage nach Humba-Tanz oder
Parkplatzblockade.
13 Apr 2012
## AUTOREN
Peter Dittmann
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