# taz.de -- Fußball-Bundesliga 31. Spieltag: Keine Tore in Freiburg | |
> Derbytime in der Fußball-Bundesliga: Im badischen Duell trennen sich | |
> Freiburg und Hoffenheim 0:0. Borussia Mönchengladbach schließt nach dem | |
> 3:0 gegen Köln wieder auf Platz drei auf. | |
Bild: Daniel Williams (l.) von Hoffenheim und Sebastian Freis (r.) von Freiburg… | |
FREIBURG/MÖNCHENGLADBACH dpa | Der SC Freiburg hat die Chance verpasst, | |
vorzeitig den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga sicherzustellen. | |
Die Breisgauer kamen am Sonntagabend im Baden-Derby nicht über ein 0:0 | |
gegen 1899 Hoffenheim hinaus. Trotz fehlender Treffer war die Partie vor | |
23.500 Zuschauern dennoch unterhaltsam. Beide Mannschaften spielten sich | |
Möglichkeiten raus, waren aber am Ende nicht konsequent genug vor dem Tor. | |
Der 1. FC Köln konnte am Nachmittag auch mit dem neuen Trainer Frank | |
Schaefer konnte der 1. FC Köln seine Talfahrt in der Fußball-Bundesliga | |
nicht stoppen und muss nach dem 0:3 (0:1) bei Borussia Mönchengladbach nun | |
sogar um den Relegationsplatz bangen. Durch die hochverdiente Pleite | |
blieben die Kölner auch im sechsten Spiel in Folge sieglos und liegen jetzt | |
nur noch einen Punkt vor dem Vorletzten Hertha BSC. | |
Die Spieler des SC Freiburgs bewiesen gegen Hoffenheim von Beginn an, wie | |
selbstbewusst sie ihre jüngste Erfolgsserie gemacht hat. Beinahe die | |
gesamte erste Hälfte bestimmten sie mit temporeichem Fußball das | |
Spielgeschehen. Die Hoffenheim ließen sich immer wieder weit nach hinten | |
drängen. Einziges Manko der Freiburger: Ihnen fehlte die letzte Konsequenz | |
vor dem 1899-Tor. | |
So kamen die Gastgeber nur zu wenigen Chancen: In der 16. Minute blockte | |
ausgerechnet der Ex-Freiburger Daniel Williams in höchster Not einen Schuss | |
von SC-Stürmer Sebastian mit dem Gesicht ab. Vier Minuten später verpasste | |
Garra Dembelé nach einer Flanke von Daniel Caligiuri knapp den Ball wenige | |
Meter vor dem Tor. Freis (24.) war es erneut, der die Kugel aus acht Meter | |
knapp neben das Gäste-Gehäuse setzte. | |
Erst wenige Minuten vor der Pause entdeckte auch Hoffenheim die Offensive | |
und hatte prompt die bis dahin beste Möglichkeit durch Kapitän Andreas Beck | |
(39.), der völlig frei aus elf Metern den Ball rechts vorbeischoss. | |
## Firmino verletzt sich | |
Nach dem Wechsel setzte Hoffenheim nach. Auch von der Verletzung ihres | |
Brasilianers Roberto Firmino, der bei einem Zweikampf sich den rechten Fuß | |
verletzte und durch Ryan Babel ersetzt werden musste, ließen sich die Gäste | |
nicht beeindrucken. Sie erhöhten mehr und mehr den Druck, Freiburg setzte | |
auf Konter. Doch zwingende Aktionen blieben selten. | |
Richtig munter wurde es erst wieder, als die Hoffenheimer Marvin Compper | |
(68.) per Kopf und Babel (69.) per 20-Meter-Schuss jeweils das Tor | |
verfehlten. Noch mehr Aufregung gab es im 1899-Strafraum: Zweimal innerhalb | |
von zwei Minuten scheiterte Caligiuri (71./73.) – zunächst an Hoffenheims | |
Keeper Tom Starke, dann am Außenpfosten. Williams (84.) hätte zum | |
Hoffenheimer Helden werden können, doch er verzog aus kurzer Entfernung | |
kurz vor Schluss. | |
Durch das Remis hielten die Erfolgsserien beider Teams. Die Freiburger sind | |
nun seit acht Partien ohne Niederlage, Hoffenheim seit fünf Spielen. Bei | |
drei ausstehenden Begegnungen liegt der Sport-Club als Tabellen-13. nun | |
sieben Punkte vor dem 1. FC Köln auf Relegationsplatz 16 und acht Punkte | |
vor Hertha BSC auf dem ersten Abstiegsrang. Die Hoffenheimer (41 Punkte) | |
schielen als Tabellenneunter noch auf einen Europa-League-Platz. | |
## Friedliches Rhein-Derby | |
Borussia Mönchengladbach kann dank des 3:0-Sieges gegen Köln und nach der | |
Schalker Pleitevom Samstag wieder auf Platz drei und damit die direkte | |
Champions-League-Qualifikation hoffen. Nach ersten Mitteilungen der | |
Gladbacher Polizei ging bei der Risiko-Partie der rheinischen Rivalen alles | |
weitgehend friedlich über die Bühne. | |
Kölns neuer Trainer Frank Schaefer hatte gleich zwei der fünf von Vorgänger | |
Stale Solbakken suspendierten Profis wieder in der Anfangsformation | |
gebracht. Der Pole Slawomir Peszko durfte im Mittelfeld ran, Milivoje | |
Novakovic bildete mit dem grippegeschwächten Lukas Podolski das Sturmduo. | |
In zahlreichen Einzelgesprächen hatte Schaefer in nur zwei | |
Trainingseinheiten versucht, eine „positive Atmosphäre“ zu schaffen. Auf | |
dem Platz war davon bestenfalls in Ansätzen etwas zu sehen. | |
Die Gladbacher, mit der gleichen Elf angetreten wie beim 2:2 am Dienstag in | |
Bremen, hatten sich ihrerseits nach vier sieglosen Heimspielen viel | |
vorgenommen. Mit schnellem Kurzpassspiel stürzten die dynamischen Gastgeber | |
den überforderten Abstiegskandidaten immer wieder in Verlegenheit, nur die | |
Abschlusssouveränität ließ zu wünschen übrig. | |
## Arango trifft per Freistoß | |
Den einzigen Treffer erzielte Juan Arango in der 19. Minute. Martin Lanig | |
leistete sich vor dem Strafraum ein unnötiges Foul gegen Marco Reus. Den | |
fälligen Freistoß aus 20 Metern verwandelte Arango mit einem gefühlvollen | |
Schlenzer über die Kölner Mauer. Rensing war machtlos. Der FC war mit dem | |
0:1 zur Pause noch gut bedient. | |
Ihre stärkste Phase hatten die Kölner in den fünf Minuten direkt nach dem | |
Wechsel. Mit deutlich mehr Zug zum Tor hätten sie bei einer Doppelchance | |
durch Christian Clemens und Novakovic (47.) beinahe den schmeichelhaften | |
Ausgleich geschafft, ehe der Absturz in rasantem Tempo weiterging. Der | |
eingewechselte Jantschke köpfte nach einem Reus-Freistoß mit seinem ersten | |
Liga-Tor seit fast dreieinhalb Jahren das 2:0 (53.), und Reus selbst krönte | |
seine starke Leistung mit einem feinen Solo zum 3:0 (55.). | |
„Wir können stolz sein, auf das was wir bisher geleistet haben, aber wir | |
haben noch was vor. Wir wollen das Optimale rausholen“, sagte Gladbachs | |
Sportdirektor Max Eberl. Bei sieben Punkten Vorsprung auf den Fünften VfB | |
Stuttgart hat die Borussia die Teilnahme am internationalen Geschäft sicher | |
und will im Kampf um den direkten Sprung in die Königsklase nochmal | |
angreifen. „Alles ist möglich“, sagte Trainer Lucien Favre. | |
Auch Kölns Coach Schaefer gab sich kämpferisch: „Wir müssen uns mit dem | |
Relegationsplatz beschäftigen. Für uns ist das eine wichtige Option. Die | |
Körpersprache und Austrahlung der Mannschaft war nicht so negativ wie sie | |
jetzt nach dem Ergebnis vielleicht bewertet wird.“ Kölns Bester, Keeper | |
Michael Rensing, versuchte, dem Tiefschlag Positives abzugewinnen: „Man | |
darf nach einem Trainerwechsel nicht erwarten, dass wir hier 3:0 oder 4:0 | |
gewinnen. Es war nicht schlecht. Bis zum 0:2 war es eine ordentliche | |
Vorstellung und macht Mut.“ | |
15 Apr 2012 | |
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