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# taz.de -- Yahoo stoppt den Abwärtstrend: Weniger Stellen, mehr Gewinn
> Der Umbau bei Yahoo zeigt Wirkung: Der Umsatz stieg im ersten Quartal
> 2012 leicht, der Gewinn hingegen um 28 Prozent. Doch der Aufschwung kommt
> zum Preis von 2.000 Stellen.
Bild: Yahoo glänzt, Angestellte gehen.
SUNNYVALE dpa | Der Umbau beim angeschlagenen Internet-Konzern Yahoo
scheint erste Wirkung zu zeigen. Im ersten Quartal konnte das Urgestein der
Branche den Abwärtstrend stoppen und erzielte einen Umsatz von 1,2
Milliarden Dollar (900 Mio Euro). Das war knapp ein Prozent mehr als im
Vorjahreszeitraum. Die wichtigste Einnahmequelle ist wie beim großen
Rivalen Google die Werbung.
Der Gewinn stieg sogar kräftig um 28 Prozent auf 286 Millionen Dollar, wie
das Unternehmen aus dem kalifornischen Sunnyvale am Dienstag mitteilte. Der
Sprung gelang Yahoo allerdings nur, weil sich die Beteiligungen gut
entwickeln. Die Anteile am chinesischen Internetkonzern Alibaba und an
Yahoo Japan gelten als Schatz des Konzerns.
Ohne die Beteiligungen hätte Yahoo einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen.
Die Kosten etwa für Vertrieb und Marketing, die Verwaltung oder die
Produktentwicklung waren gestiegen. Denn Yahoo hatte neue Leute an Bord
geholt, obwohl das Geschäft bereits schwächelte. Der zu Jahresbeginn
angetretene neue Konzernchef Scott Thompson verordnete Yahoo daraufhin
jüngst ein Sparprogramm, bei dem rund 2.000 der 14.000 Stellen wegfallen.
Thompson gliedert das Unternehmen neu und will dabei Nutzer und Werbekunden
stärker in den Mittelpunkt stellen. So will er verlorenes Terrain gegenüber
Google oder dem Online-Netzwerk Facebook gutmachen. Die Rivalen hatten sich
einen immer größeren Teil am Werbekuchen gesichert. Yahoo war eine Allianz
bei der Internetsuche mit dem Software-Konzern Microsoft eingegangen.
## Rückgang bei grafischen Anzeigen
Yahoo und Microsoft verdienen daran, wenn Nutzer auf Links im Umfeld der
Suche klicken – das gleiche Geschäftsmodell hat Google. Während die
Einnahmen bei den bezahlten Links jedoch wuchsen, musste Yahoo in seinem
angestammten Geschäft mit grafischen Werbeanzeigen einen Rückgang
hinnehmen.
Mit den Zahlen übertraf Yahoo die Erwartungen der Analysten. Nachbörslich
stieg die Aktie um 3 Prozent. Yahoo kann sich jedoch mit Google nicht
ansatzweise messen, trotz aller Verbesserungen. Der Suchmaschinen-Primus
verdiente im gleichen Zeitraum 2,9 Milliarden Dollar.
Yahoo kämpft schon seit Jahren gegen den Rückgang der Werbeumsätze an. Im
Herbst wurde nach rund zwei Jahren Konzernchefin Carol Bartz gefeuert, ihr
Nachfolger Thompson kommt von der Internet-Handelsplattform Ebay und räumte
kräftig auf. Manager und Verwaltungsräte mussten gehen. Selbst
Yahoo-Mitgründer Jerry Yang, der als ein Hindernis für größere
Veränderungen galt, zog sich aus dem Unternehmen zurück.
18 Apr 2012
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